Offener Brief an OB Ulrich Markurth

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Markurth,

am 14. und 15. Juni 2019 hat der Kongress „Sichere Häfen“ in Berlin statt gefunden.
Von mittlerweile 60 Sicheren Häfen haben sich 12 Städte zu einem Bündnis zusammengeschlossen (Berlin, Detmold, Freiburg, Flensburg, Greifswald, Hildesheim, Kiel, Krefeld, Marburg, Potsdam, Rostock und Rottenburg am Neckar), um noch mehr Druck auf das Bundesinnenministerium auszuüben. Sie haben sich bereiterklärt, zusätzlich zum Verteilungsschlüssel, gerettete Menschen aus dem Mittelmeer aufzunehmen! WO WAR BRAUNSCHWEIG beim Kongress?

Und schon jetzt trägt die Bündnisgründung Früchte! Noch auf dem Kongress selbst verkündete der Oberbürgermeister Stefan Neher von der kleinen Stadt Rottenburg am Neckar (rund 42.000 Einwohner) spontan, dass er bereit sei, die 53 zu dem Zeitpunkt auf
der Sea Watch 3 ausharrenden Menschen bei sich aufzunehmen. Er bot sogar an, einen eigenen Bus nach Italien zu schicken. Seinem spontanen Entschluss haben sich die Städte Berlin und Kiel sofort angeschlossen!Andere Städte scheinen nachzuziehen. Wo positioniert sich Braunschweig? Warum verstecken Sie sich hinter dem Verteilungsschlüssel zur verpflichtenden Aufnahme von Flüchtenden? Warum haben Sie, Herr Oberbürgermeister Markurth, oder ein Vertreter nicht am Kongress teilgenommen?

Bis Ende Mai diesen Jahres haben bereits mehr als 500 Menschen ihr Leben im Mittelmeer verloren. Wir fordern Sie erneut auf zu handeln, treten Sie in die Öffentlichkeit, stehen sie hinter dem Ratsbeschluss von 18.12.2018 „Braunschweig ist sicherer Hafen“, es darf kein Lippenbekenntnis bleiben, zeigen Sie Solidarität mit Flüchtenden und erklären Sie öffentlich die Bereitschaft gerettete Menschen auch in Braunschweig zusätzlich zur Quote aufzunehmen! 

Aus dem Mittelmeer Gerettete müssen auch in Braunschweig eine neue Heimat finden können! Jetzt erst recht! Schließen Sie sich dem Bündnis an. Erklären Sie, dass sich das  Bundesinnenministerium nicht weiter quer stellen darf. Fordern Sie den Bundesinnenminister auf, endlich die Aufnahme von geretteten Menschen zu ermöglichen.

Carsten Duka
Seebrücke Braunschweig

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