bis zum 10. November 2024 im Herzog Anton Ulrich Museum
Diese Ausstellung ist ein ein genussvoller, bildersatter Spaziergang mitten hinein in die Mythenwelten des Wassers (und natürlich in die fabelhaften Bestände des HAUM).
Wasser ist schon über die Jahrhunderte elementares Thema in der Kunst. In dieser wunderbar kompakten Schau erfahren wir Spannendes, Dramatisches, Staunenswertes, Hintergründiges über Wasser-Mythen, über vergangene Denk–und Symbolwelten bis ins Heute.
Die Werke aus dem Kupferstichkabinett lassen Besucher:in eintauchen in die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Wasser, in Mythen und Legenden des Wassers im Fluss der Zeit. Bereichert wird die Ausstellung noch durch Meisterwerke der Malerei und Kostbarkeiten der Angewandten Kunst.
Es beginnt natürlich mit der Erschaffung der Welt und dann spannt sich der Bogen über die in Bibel und Mythologie geschilderten Sintfluten bis hin zu den Spielen und Kämpfen der das Wasser personifizierenden Gottheiten.
Erzählt wird es uns von Raffael, Rembrandt, Gerhard Altenbourg, Pieter Bruegel d.Ä., Albrecht Dürer, Carl Rottmann, Hendrik Goltzius, Pablo Picasso und anderen tollen Künstlern mehr.
Viele dieser Radierungen, Holzstiche, Lithographien, Federzeichnungen, Ölgemälde, Kupferstiche, Aquarelle, Majolika-Schalen (und Videokunst), zeigen ihre Tiefe, ihre Hintergründigkeit und manchmal auch ihre stille Ironie oft erst bei längerem und genauerem Hinsehen und Beobachten.
…Neben uns die Sintflut/Auf den Wogen der Liebe/Triumphale Meerfahrt/Im Bann der Nymphen/… verzaubert von solchen und anderen schönen Headlines kann Besucher:in hineinspringen in die mythisch-dramatischen Wasserwelten der Ausstellung.
Und sich zum Beispiel mit Vier Nymphen am Tisch mit zwei Meeresgöttern unterhalten, die bei genauerem Hinsichen allerdings überwiegend unwirsch und gestresst wirken (vielleicht weil sie den Fisch roh essen müssen?).
Oder zuschauen, wie Psyche, umgeben von unsichtbaren Dienerinnen, sich im Bad die Haare wäscht und wohl auch sonst für die nächste Liebesnacht vorbereitet, während ihr Verführer, Liebesgott Amor, im Bett auf sie wartet und gelangweilt an die Decke starrt.
Oder sich mit Philemon und Baucis freuen, die als einzige eine gerade von den beleidigten Göttern Zeus und Hermes aus eher nichtigen Gründen verursachte Flutkatastophe überleben. Wobei sich natürlich die Frage aufdrängt, wo das ältere Ehepaar jetzt wohl wohnen soll oder wer sich um sie kümmern wird, nun wo alles tot und vernichtet ist.
Oder einfach die nackte Meeresnymphe Tetis auf ihrem aus Meereswesen gebildeten, außergewöhnlichen Gefährt zu bewundern, das von zwei grimmigen Delphinen gezogen wird.
Eigentlich jedes Objekt lädt zum intensiven Anschauen ein und Besucher:in kann sich mit Lust- und Wissensgewinn begeistern an der gezeigten schöpferischen und handwerklichen Meisterschaft.
Weitere Infos natürlich auf der Website.