Lokal und Regional – Die neue Umweltzeitung ist da

0

Von Heike Steingaß

Liebe Leserin, lieber Leser,

hinter uns liegen emotional schwierige Wochen. Denn mit Robert Slawski ist ein wichtiges Mitglied der Redaktion völlig überraschend gestorben. Er hinterlässt eine gewaltige Lücke in unserer Runde. Immer bereit, kontroverse Themen anzupacken, war Robert ein leidenschaftlicher Natur- und Umweltschützer. Ein streitbarer Geist, interessiert an Geschichte, Geologie und regionalen Themen. Wurde Hilfe gebraucht, war er zur Stelle, auch als er mich Anfang des Jahres für zwei Ausgaben als Chefredakteur vertrat. Seine ruhige, besonnene Art und sein trockener Humor fehlen uns schon jetzt. Dennoch werden in den nächsten Ausgaben der Umweltzeitung noch Texte erscheinen, an denen er mitgewirkt oder die er vorbereitet hat.

Auch in der vorliegenden Ausgabe ist dies der Fall. Allerdings kam Robert nicht mehr dazu, den Text zu verfassen. Es blieben uns nur Fragmente von einem Gespräch bei einem Marktrundgang. Ruth Becher hat es zusammengefasst (Seite 26). Vorgestellt werden sollte die Möglichkeit, auf dem Wochenmarkt regional und saisonal einzukaufen.

‚Think globally, act locally‘ – man könnte diesen bekannten Spruch auch auf unsere Titelstrecke anwenden. Lokal kaufen und leben. Intelligente Mobilitätskonzepte sind dabei ein wichtiger Aspekt. Selbst wenn man lokale Lösungen sucht, lohnt der Blick über die Grenzen, denn es gibt weltweit Anwendungen, die sich auf unsere Städte und Regionen adaptieren lassen. Einen guten Überblick gibt der Artikel auf Seite 6.

Der oben schon erwähnte Einkauf auf dem Wochenmarkt ist nur ein Teil des Themenbereichs Ernährung in unserem Titel. Wir haben uns darüber hinaus der Frage gewidmet, wie man regionale Produkte erkennt, was genossenschaftliche Bioläden leisten und inwieweit Selbstversorgung aus dem eigenen Garten funktionieren kann.

Wer keinen Garten oder Balkon besitzt, kann sich einer Solidarischen Landwirtschaft (SoLawi) anschließen (Seite 23). Dabei zahlen die Mitglieder einen festgelegten regelmäßigen Beitrag an den landwirtschaftlichen Betrieb. Sie finanzieren so beispielsweise die Obst- und Gemüseproduktion des Betriebs, der dadurch unabhängig ist von schwankenden Verkaufspreisen. Die Mitglieder erhalten regelmäßig ihren Anteil an der Ernte – eine win-win-Situation für beide Seiten.

Und die gibt es auch beim Mietshäuser Syndikat (Seite 12). Hinter diesem Namen verbirgt sich ein gelungenes Konzept, wie langfristig bezahlbarer Wohnraum geschaffen und Spekulation mit Immobilien verhindert wird. Ein schon realisiertes Projekt ist die Mensch*Meierei aus Unterrieden in Hessen – Beispiel für eine gelungene Umsetzung (Seite 14).

Unser Hintergrund hat dieses Mal ebenfalls einen starken lokalen Aspekt: Hier dreht sich alles um die dezentrale Versorgung mit Energie bzw. Heizwärme ohne Verwendung fossiler Energieträger. Welche Möglichkeiten zur Erzeugung von Wärme gibt es? Welche Optionen gibt es für lokale Wärmenetze, wie können Wärmepumpen eingesetzt werden? Klare Antworten darauf von Prof. Dr. Kuck und Prof. Dr. Kühl (beide Ostfalia Wolfenbüttel) finden Sie ab Seite 30. Die Frage, ob ein Heizkraftwerk, das Restholz verbrennt, sinnvoll ist, kommentiert Prof. Dr. Kuck in unserem Hintergrund ebenfalls.

Eine bunte Mischung regionaler Themen in dieser Ausgabe – mit einigem Stoff für Diskussionen und weiterführende Gedanken. Es hätte Robert sicher gefallen.

Bleiben Sie gesund,

Herzlichst

Ihre Heike Steingaß

Hier geht´s zur neuen Ausgabe der Umweltzeitung:
https://www.umweltzentrum-braunschweig.de/umweltzeitung/aktuelle-ausgabe.html

Möchten Sie den Artikel kommentieren

Bitte geben Sie Ihren Kommentar ein!
Bitte geben Sie hier Ihren Namen ein

Diese Website verwendet Akismet, um Spam zu reduzieren. Erfahre mehr darüber, wie deine Kommentardaten verarbeitet werden.