Leserbrief: Zur parteilichen Berichterstattung der BZ

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Leserbrief zum Artikel „Possemeyer fiel bei Dezernentenwahl durch“ vom 29.8.06

Durch die Berichterstattung wird erneut Herr Possemeyer negativ dargestellt. Herr Markurth mag geeigneter für die Stelle gewesen sein, jedoch wird Herr Possemeyer deswegen nicht generell unqualifiziert sein, so wie es der Artikel zwischen den Zeilen hallen lässt.
Für mich ist es auch auffällig, dass diese Meldung gerade im Wahlkampf auftaucht, schließlich ist die Tatsache nicht erst seit der Pressekonferenz der Allianz „Zukunft für Braunschweig“ bekannt.

Auch wurde – dankenswerterweise – am 24.8. über die Vergangenheit eines Mitgliedes der Bürgerinitiative in der Schill Partei berichtet. über die ebenso bedenkliche Vergangenheit des Herrn Hoffmanns wird jedoch nicht geschrieben. Damit ist nicht nur die NPD-Zeit gemeint; auch als CDU-Politiker engagierte er sich beispielsweise 1989 in Gifhorn für einen „kurzfristigen und mittelfristigen Abbau des Asylantenbestandes“, da dieser die Harmonie störe [denn Asylanten „verstopfen“ die Stadt“] (Spiegel 3/1990). „Ausländer raus“?
Aber auch hier kein Wort über Herrn Hoffmann. Kritische Blicke auf Kandidaten sind notwendig, aber bitte nicht selektiv.
Ich wünsche mir mehr Objektivität und keine polare Berichterstattung von der Braunschweigerzeitung.

Ergänzung: Die BZ ist täglich mit CDU-Werbeanzeigen überfüllt. Sie sind zwar als Anzeigen deklariert, aber für eine „unabhängige“ Zeitung bewirkt auch dies einen sehr faden Beigeschmackt.

Mit freundlichen Grüßen

Patrik-Andreas Kolbe, Braunschweig – Waggum

Anmerkung: Mit dem Zitat beziehe ich mich auf den Spiegel 3/1980: „Asylanten verstopfen alles“

ANMERKUNG DER REDAKTION

Keines der BIBS-Mitglieder war jemals in der Schillpartei. Richtig ist, dass die BIBS zu einer Diskussionsveranstaltung zu den dramatischen Folgen der Privatisierungen eingeladen hatte, bei der neben Werner Rügemer auch Prof. Selenz, ehem. Vorstandsvorsitzender der Salzgitter-AG, auf dem Podium saß. Er war zeitweilig in der „Partei rechtsstaatlicher Offensive“, die später in „Schill-Partei“ umbenannt wurde und von der sich Selenz ausdrücklich distanziert hat. Siehe auch hier.

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