Kurz und Klar 31.Januar

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Drei mal Appelle an das Gewissen:

Aldi und das Kükentöten

„Statt Preisschlachten liefern sich die Handelskonzerne neuerdings einen Überbietungswettbewerb um Tierschutzversprechen. Den Tieren und auch den Landwirt:innen ist damit herzlichwenig gedient. Und den Verbraucher:innen wird weisgemacht, die Handelskonzerne seien Vorreiter beim Tierschutz, während es in Wahrheit in weiten Teilen weitergeht wie gehabt. Aldis Behauptung, man beende das Kükentöten, war eine geschmacklose Übertreibung. Nur durch den Druck von foodwatch haben sie ihre Werbung geändert und nun bei Gericht schriftlich zugestanden, die alte Formulierung nicht mehr zu wiederholen“, erklärte Matthias Wolfschmidt, internationaler Strategiedirektor bei foodwatch. „Der Fall Aldi zeigt, dass hinter den vollmundigen Tierschutz-Kampagnen der Supermärkte und Discounter vor allem Geschäftsinteressen stecken. Statt weiter darauf zu hoffen, dass von den mächtigen Konzernen echte Fortschritte für eine bessere Tierhaltung ausgehen, muss die Bundesregierung dafür sorgen, dass die eklatanten Tierschutzprobleme nicht mehr schöngeredet werden und dass in Deutschland –und der gesamten EU –Tierschutz nach dem Stand der Wissenschaft ohne Schlupflöcher durchgesetzt wird. Für alle Tiere und für alle Verbraucher:innen.“ Quelle foodwatch 14.01.2022 (u.m.)

Mogeln mit Milch

Die schlechteste Haltungsform 1 von Rindern soll abgeschafft werde, damit wird auch von Lidl, Aldi und Co geworben. Damit kommt es zu geringen Verbesserungen. Entgegen den privaten Veröffentlichungen ist auch die Haltungsform 2 bedenklich. Wer nun die Website haltungsform.de vom Einzelhandel aufruft, der bekommt auf der Startseite einen groben Überblick. Und dort steht dann bei Haltungsform 2 „StallhaltungPlus“ für Milchkühe: „Laufstallhaltung oder Weidegang, keine Anbindung“. Das ist schlicht gelogen, denn in Haltungsform 2 steht „Laufstallhaltung oder Kombinationshaltung“. Im Zauberwort Kombinationshaltung kommt Anbindehaltung als Wort nicht vor, selbst wenn die Tiere täglich nur zwei Stunden Bewegung haben oder nur im Sommer auf die Alm dürfen und den Rest des Jahres fixiert im Stall stehen. Dies muss nicht so geschehen, ist aber gesetzlich möglich. Nach der Landwirtschaftszählung 2020 gibt es in Deutschland immer noch über eine Million Anbindeplätze in den Ställen (d.h. nicht, dass diese ständig genutzt werden). (Quelle Krass & Konkret)

Vegetarische Wurst

Wer vegetarisch isst, möchte in der Regel damit das Leiden von Tieren verhindern. Tatsächlich muss man sehr genau gucken, um zu erkennen, ob die Ware Minderwertigkeit ist, und ob es mit dem Tierwohl nicht weit her ist. Am Beispiel von einer vegetarischen Leberwurst (Bio): „Leberwurst aus Linsen mit feinen Zutaten. 67% gekochte Hülsenfrüchte( Wasser, braune Berglinsen)…“ Aus Liste der Nährwerte, lässt sich mit Hilfe des Eiweißgehalts von 5,5% berechnen, dass die Linsen nur 23,5% des Inhaltes betragen können und das Wasser der gekochten Hülsenfrüchte 43,6% des Gesamtinhaltes beträgt. Also ist knapp die Hälfte des Produktes Wasser, statt hochwertiger Linsen mit 23,4% Eiweis.

Aus der Nährwertliste ergibt sich ein Fettgehalt von 24%. Da der Hauptbestandteil davon Kokosfett ist, kann der Anteil von Kokosfett über 20% betragen. Da die Kultur von Kokospalmen nur in tropischen Gebieten und unter ähnlichen Bedingungen wie jene der Ölpalme möglich ist, ähneln die Kritikpunkte an der Kokosölproduktion jenen der Palmölproduktion – z.B. illegale Rodungen und damit die Vernichtung von Urwäldern. Da der Ertrag sehr viel geringer ist, als bei Palmöl, ist der ökologische Fußabdruck sogar größer! (Quelle für das Kokosfett ist Wikipedia).

Typisch für die Verschleierungen ist, dass man die Liste der Zutaten mit der Liste der Nährstoffe vergleichen muss und dann einige Minuten rechnen angesagt ist. Hier muss es bessere gesetzliche Vorgaben und Kontrollen geben. (b.k.)

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