Kurz und Klar 3. November

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Nachrichten hacken Foto: Pixabay

KI-Nutzung treibt Strombedarf in die Höhe

Der Energieverbrauch von Rechenzentren für Anwendungen der künstlichen Intelligenz und andere Digitalisierungsprojekte wird in Europa bis zum Jahr 2030 stark ansteigen. Einer Prognose des Beratungsunternehmens McKinsey zufolge wird sich der Strombedarf auf mehr als 150 Terawattstunden bis 2030 fast verdreifachen. »Das macht rund fünf Prozent des gesamten europäischen Stromverbrauchs aus«, sagte Diego Hernandez Diaz, Energieexperte bei McKinsey & Company, gegenüber dpa am Freitag. Bislang seien es nur zwei Prozent. (dpa/junge Welt 2.11.) bk.

Anti-Netanjahu-Blatt wird unter Druck gesetzt

Mehrere Ministerien der Regierung Israels kündigten am Donnerstag Maßnahmen gegen die (israelische) Tageszeitung Haaretz an. Einer aus der erklärten Völkermörderbande, Justizminister Jariv Levin, schickte sogar dem Generalstaatsanwalt einen Brief mit der Forderung nach einem Spezialgesetz. Er bitte dringend um einen Gesetzentwurf, der »Handlungen israelischer Bürger zur Förderung oder Unterstützung internationaler Sanktionen gegen Israel, seine Führer, Sicherheitskräfte und Bürger« mit bis zu zehn Jahren Gefängnis bedrohe. Er beantrage »außerdem, dass ein solches Vergehen während des Krieges als erschwerender Umstand angesehen wird und die Strafe verdoppelt werden kann.« (junge Welt 2.Nov.) bk.

Der Untersuchungsausschuss-Antrag von BSW und CDU in Thüringen

Gemeinsam haben 15 Abgeordnete der  Fraktion des BSW und vier der CDU im Thüringer Landtag am 24. Oktober einen Antrag auf Einsetzung eines Ausschusses zur Untersuchung der Corona-Maßnahmenpolitik der rot-rot-grünen Landesregierung eingereicht. Weil er nicht leicht zu finden ist, dokumentiert Norbert Häring ihn hier, leicht gekürzt um Absätze mit Formalien.
Der Antrag ist auf der Netzseite des Thüringer Landtags zu finden. (Quelle Norbert Häring) bk.

Linux implementiert US-Sanktionen

Der Linux-Kernel hat russische Entwickler verbannt. Tatsächlich reicht der Schritt jedoch viel weiter. Inzwischen sind auch Huawei-Entwickler betroffen.
Vergangene Woche war der Linux-Systemkern Teil weltweiter Aufmerksamkeit, als dessen Chefentwickler Linus Torvalds den Rauswurf von 12 russischen Mitarbeitern ankündigte.
Wie sich herausgestellt hat, richtete sich der Schritt dabei keineswegs nur gegen Russland, sondern es wurden umfangreiche extraterritoriale Sanktionen des US-Finanzministeriums implementiert. Die jetzt auch andere getroffen haben.
Die Entwicklung wirft ein Schlaglicht auf die Frage nach der Unabhängigkeit freier Software, da die Ofac-Sanktionen prinzipiell unilaterale US-Maßnahmen sind und keinen Beschlüssen internationaler Institutionen entsprechen. (telepolis) Ofac ist das US-Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen. b.k.

Ofac: Die mächtigste US-Behörde, von der Sie nie gehört haben

Nur die USA und Israel stimmten gegen 187 Staaten in der UN-Generalversammlung, die Sanktionen gegen Kuba endlich aufheben wollen.
Auch wenn die Mehrzahl der Länder in der UN-Generalversammlung regelmäßig für die Aufhebung der US-Sanktionen gegen Kuba stimmt und gerade gestimmt haben (darunter auch Deutschland und alle EU-Staaten), bleiben die Sanktionen weiterhin in Kraft und werden de facto auch in diesen Ländern umgesetzt durch Ofac, das US-Amt zur Kontrolle von Auslandsvermögen.
Prominentestes Beispiel ist das 1960 gegen Kuba verhängte US-Handelsembargo, das seither mehrfach verschärft wurde. Heute reicht es, wenn auf einer Überweisung das Wort „Kuba“ vorkommt – viele Banken weisen diese dann aus Rücksicht auf ihr US-Geschäft automatisiert nicht mehr an. Auch PayPal-Überweisungen, die im Betreff das Wort „Kuba“ enthalten, werden sofort blockiert. (QuelleTelepolis) b.k.

Berliner Verkehrssenatorin will Barzahlung im Nahverkehr erschweren

In Berlin, wo in diesem Jahr die Barzahlungsmöglichkeit in Bussen abgeschafft wurde, will Verkehrssenatorin Ute Bonde (CDU) die Möglichkeiten, Fahrscheine mit Bargeld am Automaten zu kaufen, beschränken. Auf die Frage, ob es in einigen Jahren noch Fahrkartenautomaten geben werde, antwortete sie der Berliner Zeitung: „Ja, aber weniger als heute. Zwar müssen wir auch künftig an diejenigen denken, die kein Handy haben und nicht bargeldlos zahlen können. Die Akzeptanz für bargeldlose Zahlungsarten ist stark gestiegen. Das müssen wir berücksichtigen. Auch, um Kosten zu senken. Denn der Umgang mit Bargeld ist kostspielig.“ (Quelle Norbert Häring) bk.

Kuwait friert Finanzen von Bürgern ein, die sich nicht biometrisch erfassen lassen

Die Regierung Kuwaits verlangt von allen Bürgern, dass sie sich mittels Scans ihrer Fingerabdrücke digital-biometrisch erfassen lassen. Frist war der 30. September. Seit 1. Oktober sind alle Online-Kontotransaktionen von Bürgern blockiert, die dem noch nicht nachgekommen sind, einschließlich Geldausgabe am Automaten. Am 1. November werden ihre Bezahlkarten ungültig, am 1. Dezember werden ihre Konten eingefroren. (Quelle Norbert Häring 31.10.) So werden Bürger durch die Blockade von Finanzaktionen diszipliniert. Je weniger Bargeld, um so einfacher. bk.

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