Das Internationale Braunschweig Filmfestival startet am 11. November 2024
Zum 38. Mal beglückt das zum größten norddeutschen Filmevent (mehr als 30.000 Zuschauer:innen) gewachsene Festival vom 11. bis 17. November das kinobegeisterte Publikum aus der Braunschweiger Region und darüber hinaus.
Dieses Jahr laufen insgesamt 210 Filme in den unterschiedlichen Sektionen, also dem Hauptwettbwerb, Neues Internationales Kino, Internationale Dokumentarfilme, Neue deutschsprachige Filme, Braunschweiger Filmpreis und den anderen Festivalformaten.
6 Weltpremieren, 2 internationale Premieren , 2 europäische Premieren und 51 Deutschlandpremieren sind darunter und verleihen zusätzlichen Festivalglanz.
38 Jahre haben bewiesen: für die Braunschweiger Festivalmacher ist das Außergewöhnliche nie Ungewöhnlich – sondern Teil der Festival-DNA.
Das beweist dieses Jahr unter anderem“Sámi Cinema – Stories from the North” mit ihrem faszinierenden filmischen Fokus auf das einzige in Europa als indigen anerkannte Volk, die etwa 140.000 Sam:innen die im Norden Norwegens, Schwedens, Finnlands und Russlands leben.
8 Langfilme und 5 Kurzfilme von samischen Regisseur:innen laufen in dieser tollen Reihe.
Festival-Programmchefin Karina Gauerhof: „Schon seit geraumer Zeit entdecken wir bei Festivals vermehrt Filme von samischen Filmemacher:innen und sind begeistert von der Kraft dieser Geschichten.”
Ein weiteres Highight: “Vampires at Midnight”, thematisch angelehnt (oder umgekehrt) an das Eröffnungsfilmkonzert: die Deutschlandpremiere von BRAM STOKER’S DRACULA – LIVE IN CONCERT, gespielt vom Staatsorchester Braunschweig mit Chor und Solistin, dirigiert von Frank Strobel, Künstlerischer Leiter der Europäischen Filmphilharmonie.
Mit Udo Kier erhält einer der vielseitigsten, aufregendsten und vielleicht auch schrillsten deutschen Schauspieler seiner Generation (*1944) die diesjährige EUROPA. Mit dem vor einigen Tagen (28.10.) verstorbenen Regisseur Paul Morrissey drehte er 1974 ANDY WARHOLS DRACULA (Blood for Dracula), stand für Rainer Werner Fassbinders DIE DRITTE GENERATION vor der Kamera. Die Filme Christoph Schlingensiefs und Lars von Triers werden immer auch von Udo Kier und seinen Rollen getragen.
Diese Reihe ist sicher ein MUST SEE – nicht nur für Fans.
Bei allen 10 Filmen im Hauptwettbewerb geht es natürlich um das Leben in all seinen Facetten, mit seinen Höhen und Tiefen. Mit dem belgisch-kongolesischen Film KATIKA BLUU über traumatisierte Kindersoldaten (die sich selbst spielen) könnte eine ganz besondere Facette darunter sein.
Die Filme in der Reihe “Neues Internationales Kino” sind wie die Welt um uns herum: manchmal chaotisch, oft überraschend und doch vertraut. Überall versuchen Jugendliche genauso wie Erwachsene ihren Weg zu finden. Egal, ob beim Fechten in Taiwan, Verpacken von Hühnchen in Wales, Tanzen in Brasilien, Hip-Hop in Nordirland…
Neue deutschsprachige Filme präsentieren die aktuellen Highlights aus Deutschland, Österreich und der Schweiz. So unterschiedlich sie sind, als Gesellschaftssatire, in poetischen Schwarz-weiß- Bildern, als historisches Drama oder Dokumentation, immer sind sie nah an ihren Charakteren, behandeln uns alle betreffende Themen wie Familie, Freundschaft, Sexualität und Migration.
Seit zehn Jahren zeigt die Reihe Heimspiel, was unsere Region filmisch so zu bieten hat. Neben fünf Langfilmen, die für den Heimspiel-Preis nominiert sind, gibt es wieder das beliebte Kurzfilmprogramm am Sonntagnachmittag.
Am 13. November läuft als Preview etwas ganz Besonderes: THE OUTRUN, der neuen Film von Nora Fingscheidt, Braunschweigs Frau in Hollywood.
Das Festival-Programm lässt sich am besten entdecken und planen mit dem Festival-Journal. Das gibt es sowohl in gedruckter Form oder als Download (Link am Ende des Artikels).
Im Programm werden auch zahlreiche Sonderveranstaltungen angeboten: darunter der Diversity Salon am Dienstag, 12. November ab 20:00 Uhr im Aquarium des Kleinen Hauses vom Staatstheater.
Das Gesprächsthema: „Radikal religiös oder radikal losgelöst: Was glaubst DU denn??!“ ist thematisch verknüpft mit dem Festival-Film “AMAL”.
Für junge, angehende Filmemacher wichtig und spannend:
Das Kollaborativ “ENCOURAGE Film Talents” lädt in Kooperation mit dem BIFF zur ersten Ausgabe von ENCOURAGE Campus Connections ein. Das Team kuratiert und moderiert vier Veranstaltungen, in denen Studierende ihre Filme vorstellen und sich untereinander vernetzen können.
Thorsten Rinke, Vorsitzender des Filmfestvereins, begeisterte sich während der Vorstellung des Festivalprogramms in den Räumen des Hauptsponsors Volkswagen Financial Services, wie tief das Festival im Kulturkontext von Stadt und Region Braunschweig verwurzelt ist.
Als langjähriger Festivalmacher weiß Thorsten Rinke: Filmfestivals sind kulturelle Leuchttürme, stärken die Attraktivität einer Stadt, einer Region. Kulturell und auch wirtschaftlich – nicht nur kurzfristig, also während der Festivalzeit durch Übernachtungen, Gastromie usw. – sondern auch langfristig – z.B. beim Tourismus.
Natürlich geht es ab dem 11. November für die Festivalbesucher um etwas ganz Anderes:
um die tollen Filme aus so vielen Ländern, die so viele unterschiedliche Geschichten erzählen –
um die Kino-Atmosphäre, die auf die schönste Art süchtig macht –
um all die Filme , die man wohl sonst nirgendwo mehr zu sehen kriegt –
um die Gäste, die Regisseure, die Schauspieler, die Produzenten und all die anderen Filmleute, die nach Braunschweig kommen –
um die Veranstaltungen, um die Diskussionen, um die Gespräche nach dem Kino, um die Vorfreude auf den nächsten Film.
Der Karten-Vorverkauf läuft.
Gut Licht, Gut Ton und volle Kinos!
Das Programm im Download: https://www.filmfest-braunschweig.de/programm/programm-2024