Es ist Zeit, dass sich die FDP in ADP umbenennt
Ob Digitalzwang bei der staatlichen Bahn und beim Deutschlandticket oder Sendungen, die beim teilstaatlichen Postversender DHL nur noch mit Smartphone und App abgeholt werden können: regelmäßig steckt die früher freiheitliche Partei FDP dahinter, wenn Menschen genötigt werden, ein Smartphone anzuschaffen und zu nutzen und Möglichkeiten beseitigt werden, wichtige Dinge im Umgang mit Menschen statt Computerprogrammen zu erledigen. Das „F“ für „Freiheitliche“ im Parteinamen sollte die FDP durch ein „A“ erstetzen.
ADP könnte wahlweise für „Altersdiskriminierungspartei Deutschlands“ oder für „Anti-liberale Partei Deutschlands“ stehen. Es ist augenfällig, dass überall wo die FDP im Bund das Sagen hat, der Digital- und Smartphonezwang grassiert. Das ist so bei der staatseigenen Bahn und im Nahverkehr, wo das FDP-geführte Ministerium für Digitales und Verkehr die Oberhoheit hat. Die Bahn schafft Möglichkeiten ab, günstige Fahrkarten anonym und offline zu kaufen und zu nutzen. Die BahnCard soll es – abgesehen von einer unhandlichen Ausnahme – nur noch unter Nutzung der Datenkraken-App DB Navigator auf dem Smartphone geben. Millionen Studenten brauchen neuerdings ein hinreichend neues Smartphone, um ihre Semestertickets für den Nahverkehr nutzen zu können, die günstigen Deutschland-Tickets gibt es vielfach ebenfalls nur noch auf dem Smartphone. (NorbertHaering.de 23.7.2024) b.k.
Schnell wachsende Militärausgaben Deutschlands sorgen auch für Anstieg der CO2-Emissionen
Die „taz“ meldet, dass die CO2 – Emissionen der Bundeswehr im vergangenen Jahr um 55 Prozent gestiegen sind. Fast 9,5 Millionen des Treibhausgases seien angefallen. Der Anteil sei zwar noch überschaubar, steige aber rasant an. Die Zahlen stammen aus eine Studie mit dem Titel „Crossfire“, die im Auftrag eines internationalen Bündnisses von Organisationen, u.a. der IPPNW, erstellt wurde. 2022 hat Deutschland über 50 Milliarden Euro für sein Militär aufgewendet, hinzukamen 8,4 Milliarden aus dem fälschlicherweise als Sondervermögen bezeichneten neuen Krediten, dieses Jahr werden bereits 72 Milliarden ausgegeben. Der treibende Faktor der Emissionen des Militärs sei der Kraftstoffverbrauch (siehe Panzer). – Weltweit habe es übrigens ein Wachstum der Militäremissionen um 15 Prozent gegeben (taz, 8.7.24). a.m.
Zivilisatorisch rückständig
Wenn es um die Rekrutierung Minderjähriger für die Bundeswehr geht, lässt der Koalitionsvertrag von SPD, Grünen und FDP eigentlich keinen Interpretationsspielraum. „Ausbildung und Dienst an der Waffe bleiben volljährigen Soldatinnen und Soldaten vorbehalten“, heißt es darin unmissverständlich. Doch wie so vieles, was die selbsternannte „Fortschrittskoalition“ vereinbart hat, ist auch das nicht das Papier wert, auf dem es steht.
Die Realität sieht anders aus, wie jetzt die Antwort des Verteidigungsministeriums auf eine Kleine Anfrage der Linken-Gruppe im Bundestag dokumentiert.
Nach der auch von Deutschland ratifizierten UN-Kinderrechtskonvention gilt jeder Mensch, der das achtzehnte Lebensjahr noch nicht vollendet hat, als Kind. Nach dieser Definition sind also jene 17-Jährigen, die sich in der Bundesrepublik mit Einverständnis der Eltern zur Bundeswehr verpflichten dürfen, nichts anderes als Kindersoldatinnen.
Dass dank eines fragwürdigen Zusatzprotokolls die deutsche Praxis international zulässig ist, macht es nicht besser. Es hat etwas Obszönes, dass jemand zwar den Bundestag nicht mitwählen darf, aber bei der Bundeswehr das Töten von Menschen lernen kann. Es wäre ein zivilisatorischer Fortschritt, wenn sich Deutschland endlich dem Vorbild von mehr als 150 Ländern auf dieser Welt anschließen und auf Soldatinnen unter 18 Jahren verzichten würde. (TAZ 26.7.24) u.m.
Öl-Embargo: Ungarn wirft Ukraine “Erpressung” vor
Die Ukraine versucht, die Slowakei und Ungarn mit einem Ölembargo zu „erpressen“, weil beide Länder zur russischen Invasion Stellung bezogen haben, so die Behauptung aus Budapest. Auf einer Pressekonferenz am 26. Juli erklärte der ungarische Ministerpräsident Gergely Gulyás, dass die Entscheidung Kiews, den vom russischen Energiekonzern Lukoil gelieferten Treibstoff für die Durchfuhr durch das Land zu sperren, durch eine Abneigung gegen Budapest und Bratislava motiviert sei. „Die Ukraine erpresst die beiden Länder, die den Waffenstillstand und die Friedensgespräche unterstützen, und das ist der Grund für die Erpressung“, sagte Gulyás und verwies auf die Tatsache, dass andere russische Unternehmen, die Öl in andere Länder liefern, davon nicht betroffen sind. (Brussels Signal – Übersetzt mit DeepL.com) – Unterdessen meldet die “FT”, dass Brüssel sich weigert, schnell zu vermitteln. Man brauche mehr Zeit, erklärte Handelskommissar Dombrovskis. (lostInEUrope 26. Juli) Das sieht nach einer Erpressung innerhalb der EU aus – die über Bande spielt. b.k.
Kallas’ Vermächtnis: Russisch wird diskriminiert
Sie soll die nächste EU-Außenbeauftragte werden. Nun hat K. Kallas ihren Job in Estland aufgegeben – und ein denkwürdiges Vermächtnis hinterlassen.
Noch unter Kallas’ Ägide hat Estland Ende 2022 einen Übergang zu Estnisch als alleiniger Unterrichtssprache an den Schulen beschlossen, der mit dem neuen Schuljahr 2024/25 beginnen soll.
Ihr Nachfolger Kristen Michal macht nun Nägel mit Köpfen: Russisch wird diskriminiert und aus dem Unterricht verbannt. Dies geht aus einem nun bekannt gewordenen Gesetzentwurf hervor.
Von den 1,2 Millionen Einwohnern in Estland ist gut ein Viertel russisch. Sie müssen dann sehen, wie sie durchkommen.
Offizielle Begründung: Russisch sei ein Sicherheitsrisiko. Und das nennt sich dann “liberale” Politik…
P.S. Laut Europäischer Menschenrechtskonvention ist Estland übrigens an das Diskriminierungsverbot gebunden. Dazu gehört auch der Schutz der Sprache! (Lost in Europe 25.7.24) u.m.
KI: Ohne Rücksicht auf Verluste
Wenn Goldgräberstimmung aufkommt, profitieren nicht die Goldgräber, sondern die, die Schaufeln verkaufen – besser lässt sich die Situation in der jetzigen KI-Welt nicht zusammenfassen. Jeder will KI anwenden und irgendwo reinprügeln. Sehr zum Vorteil eines Unternehmens wie Nvidia, das den Großteil der benötigten Hardware stellt und damit raketengleich an die Spitze der wertvollsten Unternehmen der Welt aufgestiegen ist.
Klar, der Hype ist groß und es gibt Gebiete, in denen KI absolut sinnvoll ist.
So mancher verliert allerdings jeglichen Anstand und sieht vor Dollarzeichen in den Augen nicht die Copyright- und Datenschutzverletzungen, die er fabriziert. Zum Beispiel mit Bildgeneratoren, die das gesamte Internet nach Bildern abgrasen, kategorisieren und somit Künstlern nicht nur das Leben schwermachen, sondern auch noch ihre Kunst klauen. Das geschieht nicht nur bei Bildern!
All diese unnötigen KI-Projekte schaden zudem im großen Maße der Umwelt: KIs sind energiehungrige Kreaturen, die Strom und Wasser verschlingen. Dieser Konsum wird auch nicht so schnell aufhören, sondern im Gegenteil weiter ansteigen. Wie zwei Paper befürchten, könnten KIs bis 2027 so viel Wasser wie vier bis sechs Dänemarks verbrauchen und so viel Strom wie die ganzen Niederlande. (Quelle c’t 17 26.7.2024) b.k.