„Ein Steuerparadies für Multimillionäre“
Karl-Martin Hentschel: „Wer Vollzeit zum Mindestlohn arbeitet, muss rund 50 Prozent für Sozialabgaben, Verbrauchs- und Einkommenssteuern abgeben. Für Reiche ist Deutschland dagegen ein Steuerparadies. Die BMW-Großaktionärin und Erbin Susanne Klatten lässt sich nur einen geringen Teil ihrer Milliardeneinkünfte für ihren privaten Konsum auszahlen – und darauf werden dann Verbrauchs- und Einkommenssteuer fällig. Der größte Teil verbleibt in ihren Firmen und steigert deren Wert. Ihre Dividenden lässt sie an eine Private-Holding überweisen – eine Art Geldsammelmaschine. Durch diese Konstruktion liegt ihr Einkommensteuersatz bei nur bei 1,5 Prozent. Würde sie sich die Dividenden auf ihr Privatkonto auszahlen lassen, müsste sie 25 Prozent Abgeltungssteuer zahlen.“ (Quelle Verdi.de) (b.k.)
Meist wegen Meldeversäumnissen: Jobcenter verhängen deutlich mehr Kürzungen beim Bürgergeld
Die Jobcenter in Deutschland haben im vergangenen Jahr bei Verstößen von Bürgergeld-Beziehern deutlich härter durchgegriffen. Im Jahr 2024 seien rund 369.200 Leistungsminderungen ausgesprochen worden, teilte die Bundesagentur für Arbeit (BA) in Nürnberg mit. Das bedeute einen Anstieg von 63 Prozent gegenüber dem Vorjahr. Häufigster Grund waren mit mehr als 86 Prozent der Fälle Meldeversäumnisse. (Quelle Tagesspiegel/NDS 11.4.2025) (b.k.)
Bis 2030: Internationale Energieagentur rechnet mit Verdopplung des Stromverbrauchs für Datenzentren
Der Strombedarf von Rechenzentren wird sich nach einer Prognose der Internationalen Energieagentur (IEA) bis 2030 mehr als verdoppeln. Angetrieben von künstlicher Intelligenz werde die Nachfrage weltweit auf 945 Terawattstunden klettern, was etwas mehr als dem Stromverbrauch Japans entspreche, heißt es in dem IEA-Bericht. (Quelle NachDenkSeiten 11.4.25/ Spiegel)(b.k.)
Die neue Regierung setzt auf Digitalzwang und totale Kontrolle
Schwarz-rot arbeitet an der Verwirklichung eines totalitären Technokratentraums: Im Koalitionsvertrag heißt es: „Wir setzen auf konsequente Digitalisierung und ‚Digital only’“, sowie: „Jeder Bürger und jede Bürgerin erhält verpflichtend ein Bürgerkonto und eine digitale Identität“.
Das bedeutet nicht nur, dass die Bürger lückenlos überwachbar werden. Es bedeutet auch, dass sie sich komplett an das System anpassen müssen, das die Bürokraten zusammen mit den Technokraten erdacht und programmiert haben. Das System bietet keine Menschen als Ansprechpartner mehr auf, die dafür sorgen können, dass es sich flexibel an die Bedürfnisse der Menschen anpasst, auch an Menschen mit speziellen Bedürfnissen, an die die Programmierer nicht gedacht haben, und an solche in speziellen Situationen. (Norbert Häring 10.4.25) (b.k.)
Klägliche Superstars
Im politischen Theater der Bundesrepublik ist es spät geworden. Aus den bröckelnden Rängen hört man erst Murren, dann plötzlich Applaus — jedoch nicht für die Hauptdarsteller auf der Bühne, sondern für die unscheinbare Requisite am Rand. Die „Alternative für Deutschland“ (AfD), einst nur Statistin im demokratischen Schauspiel, ist in aktuellen Umfragen zur stärksten Kraft aufgestiegen. Und das Kuriose: Sie profitiert allein vom Versagen der übrigen Parteien, ohne selbst viel tun zu müssen. Während die Hauptdarsteller sich in ihren Rollen verheddern, fängt das frustrierte Publikum an, aus purer Verzweiflung die Nebendarsteller zu beklatschen. (Quelle Manova) Hier wird das Versagen der verschiedenen Parteien Linke, Grüne, CDU usw. behandelt (b.k.)
Wir standen vor einer massiven Bankenkrise, wenn nicht sogar einem Bankenkollaps.
Das sagt Dirk Müller von der Wirtschaftszeitung CashKurs.com am 10.4.
Am Beispiel der Staatsanleihen kann man den Vorgang so erklären: Diese kann man aktuell handeln, aber auch auf einem Termin in der Zukunft. Bei Staatsanleihen kann man das recht gut berechnen. Wenn die augenblicklichen Werte nicht den berechneten in der Zukunft entsprechen, kann man auf diese zukünftigen Werte (Futures) wetten. Es handelt sich hierbei um kleine Differenzen. Um daran trotzdem zu Verdienen, werden sehr große Geldmengen bewegt und zwar hunderte von Milliarden bis zu einer Billion Dollar. Schon vor den Zöllen gingen die tatsächlichen Kurse nach unten, gegenüber den berechneten. Als die Zölle kamen wurden die Abweichungen immer größer, so dass die großen Hedgefonds, wegen riesiger Verluste, vor dem Kippen standen. Die Ursache dieser Vorgänge war scheinbar der Verkauf großer Mengen an Staatsanleihen. Möglicherweise hatte China viele amerikanische Staatsanleihen verkauft. Die Futures der Aktien bewegten sich parallel zu den schon genannten Spekulationen. Stunden bevor es zum Kollaps kam wurde die Reißleine gezogen: Trump nahm für 90 Tage die Zölle zurück und der Markt beruhigte sich kurzfristig.
Gestützt wird diese Interpretation der Vorgänge durch folgende Aussage von Trump:
„Reporter: Hat der Anleihemarkt Sie zur Umkehr bewogen?
Trump: Ich habe den Anleihemarkt beobachtet. Er ist sehr heikel. Wenn man ihn sich jetzt ansieht, ist er wunderschön. Der Anleihemarkt ist im Moment wunderschön. Aber ich habe gestern Abend gesehen, dass den Leuten ein bisschen mulmig wurde.“ (autom. Übersetzung)
Da die zukünftige Entwicklung offen ist, sind die Gefahren nicht beseitigt. (Quelle CashKurs s.o.) (b.k.)
In der letzten Meldung bei Kurz und Klar wird gezeigt, wie gefährlich die Zölle für die Spekulationen um die Staatsanleihen waren, insbesondere für die Spiele der großen Hedgefonds. Man fragt sich, warum die Hedgefonds-Manager spekuliert haben, obgleich sie von den Zöllen wussten. Die Antwort ergibt sich aus einem Artikel von Klaus Bachmann in der Berliner Zeitung: es geht gar nicht um Zölle, sondern um Entschuldung. Es ging darum durch Panik auf dem Markt die Anleger dazu zu bringen in „sichere“ US-Staatsanleihen zu investieren und zwar zu geringen Zinsen. Denn die Zinsen waren seit der Pandemie stark gestiegen. Vor der Pandemie belief sich die Umlaufrendite für zehnjährige „Treasury Bonds“ (Staatsanleihen) auf 0,6 Prozent. „Bei Trumps Amtsantritt betrug die Umlaufrendite 4,6 Prozent, war also fast auf das Achtfache gestiegen und damit fast doppelt so hoch wie die Zinslast der Ampelregierung und deutlich höher als beispielsweise die Zinsen, die Griechenland zu tragen hat. Fast eine Billion US-Dollar und damit über 13 Prozent des Haushalts für 2025 müssen so für die laufenden Zinsen aufgebracht werden.“ (Berliner Zeitung 13.4.2025)
Es sollen in kürze neue Staatsanleihen ausgegeben werden. Darum war jetzt der richtige Zeitpunkt für das Manöver. Offensichtlich hat China das Manöver durchschaut und umfangreich US-Staatsanleihen verkauft. Dadurch sanken die Preise für diese Anleihen unerwartet und die Spekulanten saßen im Regen. Die geplante Aufnahme neuer Kredite (US-Staatsanleihen) könnte sogar zum Fiasko werden.
Somit scheint China in diesem haarsträubenden „Spiel“ klug agiert zu haben und Trump verloren zu haben.
Allerdings bleiben noch die Erpressungsspiele der Trumpregierung rund um die Zölle. Wie diese ausgehen wissen wir noch nicht.