Kükentöten: Neoliberale Marktradikalität ist für das Töten verantwortlich

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Ohne „vernünftigen Grund“ darf niemand einem Tier „Schmerzen, Leiden oder Schäden zufügen“. So steht es im Tierschutzgesetz. Und dass getötet werden ein Schaden ist, wird kaum niemand bestreiten.

Nun werden aber etwa 45 Millionen männliche Küken ums Leben gebracht, und der „vernünftige Grund“ ist das Geschäftsmodell der Täter. Dieses Geschäftsmodell ist anscheinend unantastbar, solange es kein neues gibt. Das „Geschäftsmodell töten“ ist zwar nicht mit dem Tierschutzgesetz vereinbar, so das Bundesverwaltungsgericht, doch dürfe weiter getötet werden, bis es Methoden gibt, die das Töten überflüssig macht. Und das auch noch ohne Terminsetzung. Die Richter setzen darauf, dass Besserung in Sichtweite ist und unterwerfen sich dem neoliberalen Wirtschaftlichkeitsdogma.

Tiere sind der Marktradikalität ausgeliefert

Der „vernünftige Grund“ ist stets ein Plus an Profit und Billigfleisch für Konsumenten. Lebewesen respektvoll zu behandeln ist nach dieser Logik ein bilanzschädigender Luxus und somit ein Anliegen, für das es eine besondere Motivation braucht.

Das passt zu den Grundgedanken einer neoliberal marktwirtschaftlich geprägten Gesellschaft. Führt aber auch zu der verrückten Tatsache, dass in Fällen, in denen Tierschutzmängel vor Gericht landen, ein erklärtes Profitinteresse zur Strafminderung führt, während es in anderen Fällen zumeist strafverschärfend wirkt.

Lesen Sie hier die Pressemitteilung von Provieh: Tierschutzland Deutschland? Wenn Wirtschaftlichkeit über ethische Vernunft siegt.

Lesen Sie hier mehr zum Thema Kükentöten und Alternativen: In-Ovo: Geschlechtsbestimmung im Ei. Der goldene Weg aus dem Kükendilemma?

Leider bleibt auch dieser Artikel an der Oberfläche und dringt nicht zum Kern vor – nämlich den kriminellen neoliberalen Agrarmarkt, der nicht kompatibel ist mit Lebewesen.

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