Es geht vergleichsweise nicht ums Geld. Trotzdem ein Kostenvergleich. Die Stadt hat etwa 35 Millionen Euro in ein Spaßbad investiert, dessen Beliebtheit leider sehr hinter den Kosten dafür zurückbleibt. Herr Knapp investierte etwa 10 Millionen Euro in Sanierung und Betrieb des Gliesmaroder Bades, das die Stadt trotz umfassender Bürgerproteste schließen wollte.
Doch hier geht es „nur“ um das Schulschwimmen. Der grundlegende Bädernutzungsvertrag zwischen Herrn Knapp und der Stadt sieht vor, dass dies im Gliesmaroder Bad zu marktüblichen Preisen erfolgen würde. Wohlgemerkt, das keine neue Forderung von Herrn Knapp, sondern Bestandteil des grundlegenden Vertrages. Dabei geht es dann um im Vergleich zu Herstellung und Betrieb der Bäder niedrige zehntausende Euro jährlich für den Schwimmunterricht von 6 Schulen.
Von Herrn Knapp kennen wir keine konkrete Zahlen, kein konkretes Angebot für die Nutzungsüberlassung. Anders die Stadt: Laut Pressemeldung hat sie ihr Angebot strikt auf die 39.000,00 Euro begrenzt, genau auf den Betrag, den die Stadt sonst für die Busfahrten der 6 Schulen zu den „Wasserwelten“ zu bezahlen hat.
Das Argument: Den Wasserwelten würde die Stadt vergleichsweise nur 9 Euro für eine Bahnbenutzung bezahlen und mit den ersparten Fahrtkosten (insgesamt 39.000 Euro) käme das Angebot für das Gliesmaroder Bad auf 25 Euro für die Bahnbenutzung, also sehr viel mehr als für die Nutzung in den Wasserwelten.
Allerdings sind die 9 Euro, die die Stadt dem Spaßbad pro Bahn bezahlt, eher ein symbolischer Preis, letztlich könnte dafür genausogut nur ein einzelner Euro verrechnet werden, denn an einem marktüblichen Preis orientieren sich die 9 Euro nicht, insofern liefert der Vergleich keinen fairen Maßstab.
Für Fahrkosten (ca. 39.000) und Bahnbenutzung (ca. 14.000) im Spaßbad zahlt die Stadt nach eigenen Angaben zusammen ca. 53.000,00 Euro. Herrn Knapp will sie aber – marktüblicher Preis und Vertrag hin oder her – grundsätzlich nicht mehr als 39.000,00 Euro bezahlen. Nicht genug also, dass der Stadt die Wünsche von Eltern, Lehrern und Kindern hier für das Schulschwimmen keinen einzigen Cent zusätzlich wert sind. In der Bilanz will man Herrn Knapp noch um – vergleichsweise zu den Gesamtkosten ist das ein Trinkgeld – 14.000,00 Euro zusätzlich erleichtern, vulgo: zusätzlich abzocken.
Aus dem Braunschweiger Basketball hat man Herrn Knapp schon erfolgreich vertrieben, man mag das bedauern oder begrüßen. Offenbar soll er nun aber gleich ganz aus der Stadt gejagt werden. Denn warum sonst will man Knapp so demütigen? Und warum hält man sich nicht einfach an den Sinn von Verträgen, wenn man sie schon so abgeschlossen hat?