Veranstaltung am 18. September um 18 Uhr mit Dr. Nicola Mögel, Stadt Nürnberg
Die Politik des Klimaschutzes hat sich zum Ziel gesetzt, die Klimaerwärmung auf 1,5 Grad zu begrenzen. Es ist nun leider absehbar, dass dieses Ziel gerissen wird. Um Schlimmeres zu verhindern, muss nach Kräften dafür gearbeitet werden, den weiteren Ausstoß von Klimagasen zu reduzieren. Allerdings hat der Klimawandel längst eingesetzt, so dass neben dem Klimaschutz auch eine Politik zur Anpassung an diesen Wandel entwickelt werden muss. Die Städte spielen dabei eine besondere Rolle. Schon jetzt gibt es Überflutungen, wie Braunschweig in diesem Jahr selber erfahren musste; Hitzeperioden, die besonders in den Städten schwer erträglich sind, werden sich häufen und länger anhalten. Jede Stadt ist jetzt vor die Aufgabe gestellt, sich auf diese Veränderungen einzustellen. Seit Juli diesen Jahres gibt es ein Bundesgesetz zur Klimaanpassung, auf Landesebene werden – hoffentlich zeitnah – entsprechende Regelungen ausgearbeitet.
Auch die Stadt Braunschweig geht die Sache bereits an: Vertreter der Stadt, der Wissenschaft (TU) und interessierte Bürger arbeiten seit einigen Monaten daran, ein Konzept der Klimaanpassung für Braunschweig vorzubereiten. Das Konzept wird dann in einigen Monaten dem Rat zur Beschlussfassung vorgelegt.
Da trifft es sich gut, dass einige Städte die Aufgabe schon seit einiger Zeit angegangen sind, so dass man von ihren Erfahrungen lernen kann. Die Stadt Nürnberg etwa hat sich vor 10 Jahren auf den Weg gemacht, in Sachen Klimaschutz wie eben auch in Sachen Klimaanpassung. Herausgekommen war zunächst ein Konzept mit 14 Maßnahmen, die Stück für Stück umgesetzt werden. Um nur einige zu nennen: Bäume im Straßenraum, Dach- und Fassadenbegrünung vor allem in der Kernstadt, Leit-Trassen für die Kalt- und die Frsichluftversorgung, Gesundheitsschutz für besonders verletzliche Gruppen oder Trinkbrunnen in der Innenstadt. Das Konzept wurde auf Grundlage der praktischen Erfahrungen immer weiter fortgeschrieben und ergänzt.
Dr. Nicola Mögel wird auf der Veranstaltung über Konzept und Erfahrungen aus Nürnberg berichten, Dr. Ines Bruchmann wird einen kurzen Überblick über den Stand der Braunschweiger Arbeiten geben. Und dann bekommen die Besucher der Veranstaltung Gelegenheit für viele Fragen und eigene (kurze) Beiträge. Je mehr Bürger die Aufgabe der Klimaanpassung als gemeinsame Aufgabe von Stadt, Bürgern und Wirtschaft betrachten und sich mit auf den langen Weg der Umgestaltung ihrer Stadt machen, desto größer die Erfolgsaussichten. Dass dabei bestimmte Projekte wie die Bebauung der Kurt-Schuhmacher-Straße oder der geplante Betontunnel kontrovers behandelt werden dürften und ggf. neu geprüft werden müssen, gehört zu diesem Prozess sicher dazu.
Die Veranstaltung findet im Raum Pk 11.1 im Erdgeschoss des Hauses der Wissenschaft, Pockelsstraße 11, statt, am 18. September um 18 Uhr.