Von Kerstin Lindner
Einführung in die Predigt zu Jesaja 29, 17-24
Seit den ersten Gemeinden des Christentums ist die Predigt zumeist der Höhepunkt eines Gottesdienstes. Grundlage dieser Predigt ist der von einem Gremium festgelegte Abschnitt der Bibel für den jeweiligen Sonn- bzw. Feiertag (Perikope). Er wird vermittelt und in Form eines Vortrages oder einer Predigt in die Jetzt-Zeit übersetzt.
Die Perikope, die der folgenden Predigt zugrunde liegt, ist das 29. Kapitel des Buches von Jesaja, Verse 17-24 (27.08.2023).
Thema der heutigen Predigt ist die Hoffnung angesichts der katastrophalen Situation des Volkes Israel.
Unter den Königen Saul, David und Salomo erstarkt das Großreich Israel durch die offene, friedliche Politik. Dann aber zerbricht Israel durch die rivalisierende Machtpolitik ihrer Führungselite. Die beiden Reiche bekämpfen sich gegenseitig und unterliegen an der Seite unterschiedlicher Verbündeter übermächtigen Nachbarn, die die Israeliten in ihre Reiche verschleppen bzw. umsiedeln. Alles scheint verloren. Das Volk ist ohne Territorium. Ihrem Gott können sie sich nur im Verborgenem anvertrauen. Und da wendet sich der Prophet Jesaja mit starken Worten der Hoffnung an sein Volk. Er lässt das Volk so eine Kraft spüren, die das Weiterleben auch in dieser aussichtslosen Lage möglich macht.
Den Zustand von Leiden, Verzweiflung, Aussichtslosigkeit kennen wir auch in unserem Leben: eine schwere Krankheit, der Verlust eines lieben Menschen, die zunehmende Bedeutung von Militarisierung … Das alles macht uns fassungs- und mutlos. Wir verzweifeln. Alles erscheint sinnlos. Und dann gibt es da einen Impuls. Das ist Gott, das ist das Gute. Es ist die Kraft, die das Überleben möglich macht. Es ist unsere verlässliche Begleitung, die uns innehalten lässt in unserem Schmerz und uns Hoffnung macht und Kraft gibt, uns wieder dem Leben und neuen Zielen zuzuwenden.
Die Predigt:
Auch ich wünsche mir sehnlichst Frieden. Wenn es Gott gibt, wieso lässt er dann die Kriege zu. Ich hoffe lieber auf ein Erstarken der Friedensbewegung und dass Deutschland Friedenspolitik statt Kriegstüchtigkeit betreibt.
Es sind schöne Bilder in der zweiten Hälfte der Predigt. Die Visionen aus dem Jesajatext werden aufgenommen, führen zu neuen Lebensimpulsen, -erfahrungen und Kräften. Meine Frage: Was führte zu der Wendung? Für Jesaja eine Begegnung mit Gott, wie war die? Ein Traum? Durch Menschen vermittelt? Wie kommt es für die genannten Personen zu dem Übersprung und zu der Annahme der Hoffnung?
Bernhard Piest