Keine Massenentlassung bei der Braunschweiger Zeitung! – Solidaritätsaktion vor dem Verlagshaus

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von Sebastian Wertmüller

Knapp 30 Beschäftigte will die Braunschweiger Zeitung, genauer die Funke Mediengruppe in der Ausgabenproduktion und im kaufmännischen Bereich entlassen. Das ruft Ärger und Protest hervor: Um die 30 Betroffene und solidarische Kolleg*innen aus dem Verlagshaus hatten sich heute zu einer Protestaktion vor der Braunschweiger Zeitung versammelt.

Foto: Ver.di Braunschweig

Kritik hagelte es an die Adresse des Arbeitgebers u.a. durch den ver.di-Sekretär, dass er keine alternativen Lösungen zur Entlassungen sucht: Veränderungen bei der Arbeitszeit, Homeoffice, andere Arbeitsplätze.

Die von der Entlassung bedrohten Kolleg*innen brachten ihren Frust zum Ausdruck und freuten sich zugleich über die Unterstützung bei ihrer Auseinandersetzung um ihre Arbeitsplätze.

ver.di-Geschäftsführer Sebastian Wertmüller betonte die Vorbildrolle der lokalen Presse: „Wer das Fenster der Stadt und der Region in die Öffentlichkeit sein will, sollte sich auch so verhalten.“ Man dürfe die besondere Bedeutung der Lokalpresse nicht nur in der Berichterstattung betonen, da müsse man sich auch bei betrieblichen Entscheidungen angemessen sozial und regional verhalten. Da gehörten auch die Jobs der Beschäftigten im Hintergrund dazu.

Udo Sommerfeld von der Ratsfraktion der Linken überbrachte die solidarischen Grüße seiner Partei. Er wies darauf hin, dass die negativen Folgen von Umstrukturierungen immer nur von den Beschäftigten zu tragen seien und fragt: „Wieso leisten die millionenscheren Eigentümerfamilien der Funke Mediengruppe nicht auch einen Beitrag und sichern die Arbeitsplätze der teilweise langjährigen Kolleg*innen?“

Foto: Ver.di Braunschweig

Wertmüller: „Klar ist, die Auseinandersetzung ist noch nicht ausgestanden, unsere Zeitung muss sich bewegen, sonst gibt es noch öfters Proteste.“

1 Kommentar

  1. Die Print-Zeitungsabos der Braunschweiger Zeitung verringern sich jährlich um knapp 5.000 Abnehmer. Man kann selbst errechnen, wann keine Zeitungsleser mehr da sind.
    Viel zu spät wurde das Plus-Abo (alle Web-Berichte der BZ) WIEDER in das Print-Zeitungsabo integriert, welches ja am Anfang Bestandteil des Abonnements schon war.

    Das man auch seit Jahren in der App kostenlos manche Printausgaben der Funke-Medien-Gruppe lesen kann, trägt auch nicht zur besseren Monetarisierung der redaktionellen Zeitungsarbeit bei. Alle Berichte aus der berliner Zentralredaktion sind ja über alle Funke-Medien-Gruppe-Zeitungstitel inhaltsgleich.

    Attraktive Online-Angebote fehlen bislang, die den stagnierenden Printausgaben-Absatz auffangen und dem Online-Nachrichtenangebot (auch durch Google) ein Gegenwert entgegen setzen.

    Wenn ALLE Printzeitungen sich bei myreadit.com und/oder de.readly.com beteiligen, wären ggf. noch Onlineleser zu finden.

    Wer kann sich heute noch ein Vollabonnement (Mo. – Sa.) monatlich für 44,50 €uro leisten UND hat die Zeit auch die Zeitung bei dem Onlineangebot zu lesen ???

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