Kaiserlicher Glanz

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Wer befürchtet, es gäbe nach der Quadriga nichts mehr zu feiern in Braunschweig, sieht sich eines Besseren belehrt: Nächstes Jahr fällt ein imperiales Licht auf unsere Stadt. Braunschweig feiert „seinen“ Kaiser Otto IV., den Sohn Heinrichs des Löwen, der vor genau 800 Jahren zum Kaiser des Heiligen Römischen Reiches gekrönt wurde. Am gestrigen Dienstag (2.7.) fand sich schon ein zarter Hinweis in der Braunschweiger Zeitung: Bundespräsident Köhler werde kommen.

1196 hatten einige antistaufische Fürsten Otto gegen Philipp von Staufen in Stellung gebracht. Papst Innozenz III. protegierte ihn einige Jahre und krönte ihn, ließ ihn dann aber fallen zugunsten des jungen Staufers Friedrich II. In der Schlacht von Bouvines im Jahre 1214 verlor der mit England verbündete Welfe gegen das mit Friedrich liierte Frankreich und konnte sich nur noch in seine Stammlande zurückziehen. Ob der am englischen Hof erzogene „Graf von Poitou“ am Okerstrand sehr glücklich war, ist nicht überliefert. Er widmete sich der Kultur, insbesondere der Pflege der mittelhochdeutschen Dichtung und starb schon 1218.

Von historischen Großtaten wissen die Geschichtsbücher wenig, aber man darf sicher sein, dass die Feierlichkeiten des kommenden Jahres den Ruhm dieses „vergessenen Kaisers“ (so der Titel eines Buches über ihn) kräftig mehren werden.

Der Stadt Braunschweig, dem Sitz einer Landesausstellung, wird er lieb und teuer ein. Schon dieses Jahr stellte sie 140 000 in den Haushalt für die Vorbereitung einer Landesausstellung ähnlich der über Heinrich den Löwen oder Troja. „Dabei soll wiederum ein deutlicher kultureller und touristischer Impuls für die Stadt Braunschweig gesetzt werden.“, heißt es im Haushaltsplan der Stadt (Produkt Nr. 1.25.2521.04). und von einem „überregional, bundesweit greifenden Kulturevent“ ist die Rede.

Ein echter Kaiser, wir dürfen gespannt sein!

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