Am 30. April wird im Rahmen der Demonstration „Der Grüne Weg“ ein Pop-up Radweg von der Wendenstraße über den Hagenmarkt bis einschließlich Bohlweg angelegt. Die Aktion findet am Freitag von 14 bis 18 Uhr statt und wird von folgenden Braunschweiger Gruppen getragen:
• ADFC
• Fridays For Future
• ver.di
Unterstützt wird die Aktion von zahlreichen weiteren Initiativen und Vereinen.
Ziel dieser Aktion ist es, auf die Notwendigkeit schneller Umsetzungen von Maßnahmen für die Verkehrswende und die Förderung des Radverkehrs hinzuweisen. Konkret geht es um die Umwidmung von Straßenflächen zu Fahrradspuren und Nebenstraßen in Fahrradstraßen.
Verbesserungen für den Rad- und Fußverkehr brauchen in Braunschweig viele Jahre Zeit. Dass es auch schneller, innerhalb weniger Wochen oder Monate gehen kann, haben im vergangenen Jahr viele Städte weltweit, aber auch einige deutsche Städte gezeigt. So sind vielerorts kurzfristig Pop-up Radwege, Fahrradstraßen und verkehrsberuhigte Straßen zum Spielen, Flanieren und Verweilen geschaffen worden.
Die nach wie vor andauernde Corona-Pandemie war zwar Anlass, aber nicht Rechtsgrund für die Anordnung von Pop-up Radwegen. Dieses schnelle Tempo bei der Verkehrswende muss auch in Braunschweig zum Standard werden.
Ein Rechtsgutachten im Auftrag der Deutschen Umwelthilfe zeigt auf, dass das erstmals im Rahmen der Corona-Pandemie erprobte, beschleunigte Vorgehen mit zunächst provisorischer Maßnahmenumsetzung auch unabhängig von infektionsschutzrechtlichen Erwägungen zulässig ist. Das Gutachten zeigt die gesetzlichen Anforderungen an die Einrichtung von Radwegen und Fahrradstraßen. Zudem werden weitere Möglichkeiten für Städte zur schnellen Förderung des Fußverkehrs sowie zur Verkehrsberuhigung in Wohn- und Geschäftsvierteln aufgezeigt – sei es durch Geschwindigkeitsreduzierungen, Einbahnstraßenregelungen oder Diagonalsperren.
Somit hat auch Braunschweig weitgehende Handlungsoptionen zur Reduzierung des Verkehrslärms, Verbesserung der Luftqualität und Erhöhung der Aufenthaltsqualität, was auch dem lokalen Einzelhandel zugutekommt.
Wir haben deshalb dem am 28. April tagenden Planungs- und Umweltausschuss (PLUA) vorgeschlagen, den für die Demonstration am 30.04. angelegten Pop-up Radweg als temporäre Lösung bis September 2021 beizubehalten und somit ein echtes Zeichen für die Verkehrswende in Braunschweig zu setzen. Wir fordern Politik, Verwaltung und Verbände auf, unseren Vorschlag zu unterstützen und umzusetzen.