Helios Kliniken Niedersachsen – Beschäftigte machen Druck

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19.5. Aktion für volle Corona-Prämie ohne Verzicht in 2022: jetzt 1500 Euro für Alle!

Helios-Klinik Gifhorn: 12.15 Uhr, vor dem Haupteingang

Am 19.5. bekräftigen die Beschäftigten der Helios-Niedersachsen-Kliniken ihre Forderung nach einer Corona-Sonderzahlung für alle MitarbeiterInnen in voller Höhe von 1500€. Bisher bleibt Helios stur bei 400€ bzw. gerade einmal 75€ für Auszubildende und knüpft selbst dieses Angebot an Bedingungen. Verdi-Verhandlungsführer Ralf Krüger und Julia Niekamp „Der Konzern will selbst diese magere Prämie nur dann zahlen, wenn die Beschäftigten im Gegenzug bereit sind, für das Jahr 2022 auf Tarifverhandlungen zu verzichten und schon jetzt eine „Erhöhung“ von 1,4% ab Juli 2022″ zu akzeptieren. Das ist der Versuch eines Tarifdiktats und das mitten in einer nie dagewesenen Pandemie mit unglaublichen Belastungen der Klinikbeschäftigten.“

Jan Seiler, ver.di-Tarifkommissionsmitglied und Betriebsrat in der Gifhorner Helios-Klinik: „Die Beschäftigten sind sauer. Helios und damit der Mutterkonzern Fresenius macht mit uns und letztlich den Versichertengeldern erhebliche Gewinne, in 2020 über 600 Millionen Euro. Während wir in 2022 auf Tarifverhandlungen verzichten und 1,4% akzeptieren sollen, hat Fresenius für die Aktionäre gerade erst wieder zum 28. Mal die Dividende erhöht, jetzt um 5%.“ Dagegen machen die Beschäftigten am 19.5 mit einer Pausenaktion mobil.

Das hat sich wohl auch der Gesetzgeber anders vorgestellt, als im Zuge der Pandemie die Voraussetzungen geschaffen wurde, dass Arbeitgeber den Beschäftigten eine Corona-Sonderzahlung zahlen können, die bis zur Höhe von 1500€ steuer- und abgabenfrei bleibt: „Das geänderte Einkommensteuergesetz sagt ganz klar, dass eine solche Corona-Sonderzahlung zusätzlich zum ohnehin geschuldeten Arbeitslohn gezahlt werden soll„, so Julia Niekamp. „Dass Helios stattdessen quasi die Gunst der Stunde nutzen und eine Prämienzahlung nicht nur mit künftigen Lohnsteigerungen verrechnen, sondern sich mit seinem Lock-Angebot einer mageren Prämie jetzt regelrecht aus Tarifverhandlungen für 2022 rauskaufen will, das grenzt schon an einen Taschenspielertrick.“

Ralf Krüger fragt sich auch, wo bei einem solchen Vorgehen die Wertschätzung für die Arbeit der Beschäftigten bleibt: „Wie will man denn so Beschäftigte halten und motivieren? Es wurde für Pflegekräfte geklatscht und die Pandemie hat endgültig gezeigt, dass insbesondere Pflegekräfte überall fehlen. Wir brauchen eine Aufwertung der Arbeit in der Gesundheitsversorgung. Helios hat die Zeichen der Zeit nicht verstanden.“

Die Verhandlungen betreffen die Kliniken in Gifhorn, Herzberg, Hildesheim, Nienburg, Salzgitter, Uelzen, Cuxhaven und Wittingen. Für diese Kliniken gilt aufgrund früherer Zugehörigkeit zum Rhön-Konzern nicht der HELIOS-Konzerntarifvertrag, sondern Haus-Tarifverträge.

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