Von Ratsfraktion Bündnis 90 / Die Grünen
Angesichts des am 31.12.2024 auslaufenden Erbbaurechtsvertrags zwischen Friedrich Knapp und der Stadt Braunschweig hat der Förderverein des Bades Gliesmarode eine Pressemitteilung herausgegeben, in der vor der Schließung des Bades gewarnt und der Weiterbetrieb gefordert wird. Die Stadt Braunschweig prüft gemäß einer Mitteilung aus dem Juli, ob der Weiterbetrieb durch die neu zu gründende Stiftung „Haus der Musik“ gewährleistet werden kann. Sollte sich dies hinauszögern oder nicht zum Erfolg führen, muss mit einer Schließung des Bades zum Jahresende gerechnet werden.
„Die Grüne Ratsfraktion teilt die Sorgen des Fördervereins und setzt sich intensiv für einen Rettungsplan bezüglich des Gliesmaroder Bades ein“, erklärt Gordon Schnepel, stellvertretender Fraktionsvorsitzender und sportpolitischer Sprecher der Fraktion.
„Unsere Priorität liegt klar auf der Gewährleistung von Schwimmflächen für den Schul- und Vereinssport. Nach den pandemiebedingten Einschränkungen, die den Schwimmunterricht für viele Kinder und Jugendliche stark beeinträchtigt haben, ist es dringend notwendig, langfristig ausreichende Kapazitäten für das Schulschwimmen in Braunschweig sicherzustellen. Das Bad Gliesmarode spielt hierbei eine zentrale Rolle, um diese dringend benötigten Kapazitäten zu erhalten.
Darüber hinaus gibt es in Braunschweig bereits jetzt nicht genug Wasserflächen, um den Bedarf der Schwimmvereine zu decken. Der mögliche Weiterbetrieb des Bades durch eine Stiftung unter städtischer Beteiligung könnte eine wichtige Entlastung schaffen und den Schwimmvereinen zusätzliche Trainingsmöglichkeiten bieten. Ein dauerhafter Wegfall des Schwimmangebotes an diesem Standort würde die sportliche Entwicklung vieler Kinder und Jugendlicher erheblich beeinträchtigen und darf daher nicht in Betracht gezogen werden. Es muss dringend geklärt werden, ob und in welchem Umfang Sanierungen für den Weiterbetrieb des Bades notwendig sind und welcher Investitions- und Unterhaltungsbedarf besteht.“, so Schnepel weiter.
„Das Bad Gliesmarode ist nicht nur eine Schwimmanlage“, ergänzt Leonore Köhler, Co-Vorsitzende und finanzpolitische Sprecherin der Fraktion, „sondern ein Ort der Begegnung und Gesundheitsförderung. Besonders junge Familien und ältere Menschen nutzen das Angebot intensiv, wie die große Nachfrage nach Wassergymnastik- und Babyschwimmkursen zeigt. Die Schließung des Bades würde hier zu einer massiven Verschärfung der ohnehin begrenzten Kapazitäten führen. Darüber hinaus erfüllt das Bad Gliesmarode eine wichtige soziale Funktion. Menschen aus allen Schichten kommen hier zusammen, um gemeinsam Zeit zu verbringen, zu entspannen und sich sportlich zu betätigen. Unser Ziel ist es daher, das Bad Gliesmarode mit städtischer Beteiligung als integralen Bestandteil der sozialen Infrastruktur und zur Sicherstellung der Daseinsvorsorge weiterzuführen.“
„Auch wenn die Verwaltung bereits den Weiterbetrieb über die Stiftung „Haus der Musik“ anstrebt, ist uns wichtig, dass zeitnah auch weitere Finanzierungsmöglichkeiten geprüft werden, um den Betrieb langfristig sicherzustellen. Trotz der angespannten Haushaltslage muss der Erhalt des Bades Gliesmarode ein vorrangiges Ziel sein, denn die Sicherstellung des Schwimmenlernens und der sozialen Funktionen sind Aufgaben, die höchste Priorität genießen sollten. Notfalls müssen geplante Projekte der Stadt anders priorisiert werden. Gemeinsam mit der Verwaltung und dem Oberbürgermeister müssen wir hier zuverlässige Lösungen finden, um den Betrieb des Bades langfristig finanziell zu sichern. Hier geht es um eine Investition in die Zukunft unserer Stadt und in die Zukunft unserer Kinder“, so Köhler abschließend.