Von Andreas Mantzke
„Die mögliche Übernahme des Continental-Werks in Gifhorn im Jahr 2027 durch Stiebel Eltron wird zu Recht als Hoffnungsschimmer gesehen. Dass seit der bloßen Absichtsbekundung weitestgehend Ruhe herrscht, ist jedoch ein schlechtes Zeichen. Noch ist rein gar nichts in trockenen Tüchern!“, sagt Andreas Mantzke, Kreisvorsitzender von DIE LINKE in Gifhorn. Er halte die Transformation des Gifhorner Conti-Werks zu einer Produktionsstätte für Wärmepumpenteile für äußerst zukunftsweisend, „schließlich werden Wärmepumpen aus Gründen der Energieeffizienz eine entscheidende Rolle in der Wärmewende spielen“. Doch Mantzke habe Zweifel, dass die mögliche Übernahme durch Stiebel Eltron so ablaufe, wie es sich die Beschäftigten bei Conti zu Recht wünschten.
Es sei nicht plausibel zu erklären, dass eine Firma das Gelände nebst Gebäuden von Conti abkaufe, dann noch in Maschinen und Produktionsmittel investiere und trotz des Investments auch noch weite Teile der Belegschaft übernehme und die tariflich gesicherten Arbeitsbedingungen und Löhne von Conti mindestens beibehalte. „Es würde mich freuen, wenn es so kommt, allein mir fehlt der Glaube. In einem kapitalistischen System, und dazu zählt auch unsere sogenannte soziale Marktwirtschaft, sind Betriebe motiviert, den Profit kurzfristig zu maximieren. Diese Profitmaximierung steht im krassen Gegensatz zu tariflichen Lohnforderungen oder gewerkschaftlich erkämpften Vorteilen für die Arbeitnehmer:innen – es ist also in erster Instanz mit Verschlechterungen im Zuge einer Übernahme, egal durch wen auch immer, zu rechnen.“
Mantzke weist jedoch darauf hin, dass die Verhandlungen nur auf der formalen Seite zwischen Conti und Stiebel Eltron laufen. Mantzke meint: „Wenn Belegschaft, Gewerkschaft und Zivilgesellschaft gemeinsam für eine faire Zukunft aller Conti-Beschäftigten auf die Straße gehen und dadurch hinreichend Aufmerksamkeit generiert und Kampfeswille gezeigt wird, kann auch eine Übernahme des Conti-Werks unter möglichst arbeitnehmerfreundlichen Bedingungen stattfinden. Es braucht konsequenten öffentlichen Druck und DIE LINKE steht solidarisch an der Seite von Beschäftigten, deren Familien und der Gewerkschaft, um das Maximum für die Arbeitnehmer:innen zu erkämpfen.“