FFF-Demo immer vielfältiger

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So langsam füllte sich der Platz vor der Kaufhalle mit Demonstranten
Es ist schon interessant, dass das Wissen gerne genutzt wird, um Bequemlichkeit, Lebensqualität und Profit zu steigern. Wissenschaftliche Erkenntnis wird dann infrage gestellt, wenn es um Verzicht geht.

Nach langer Corona-Demo-Pause gingen am Freitag weltweit, in 154 Ländern und 3500 Städten die Menschen zum Globalen Klimastreik auf die Strasse.

Bundesweit waren es über 200.000 Menschen an 462 Orten.

Fridays for Future, Umweltverbände, Gewerkschaften und viele weitere Organisationen hatten dazu aufgerufen. Die erste Großdemonstration unter Pandemie-Bedingungen und gleich ein voller Erfolg – FFF hatte umfangreiche Hygienekonzepte ausgearbeitet, die dann auch vorbildlich umgesetzt wurden.

Man sieht es bei jeder Klimademo. Diszipliniert in der Coronavorsorge. Trotzdem sind der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Es war auffallend, dass wieder mal besonders viele junge Frauen besorgt demonstrieren. Liegt eine lebenswerte Zukunft vielleicht doch eher in den politischen Händen der Frauen?
Mundschutz und Abstände aufgrund der Corona-Pandemie waren bei der Demo selbstverständlich. So sieht Verantwortung für die Mitmenschen aus.

In Braunschweig verteilten sich die Demonstranten auf dem gut gefüllten Schlossplatz, um Abstand zu halten, alle trugen Mund-Nasenschutz. FFF BS hatte alles vorbildlich organisiert. Auf der Bühne gab es Programm mit spannenden Redebeiträgen, über den Schlossplatz verteilt gab es verschiedene Aktionspunkte: An einem konnten Protestbriefe an Politiker geschrieben werden, an einem anderen wurden Windräder gebastelt. Dazu gab es Info-Stände zu Umweltthemen. Nach der Kundgebung gab es gleich zwei Demonstrationen – eine „Lauf-Demo“ und eine Fahrraddemo. Auch dies war bewusst so geplant, um den Abstand zwischen den Teilnehmenden zu maximieren. Die Routen gingen durchs ganze Stadtgebiet, beide Demo-Züge begegneten sich mehrmals. Die Anwohner und Verkehrsteilnehmer reagierten positiv und interessiert.

Hier begegnen sich die Demo-Züge – Lauf-DemonstranInnen und FahrradfahrerInnen. Respekt den OrganisatorInnen. Das war eine respektabe Leistung mit Signalwirkung.

Das erfolgreiche Gelingen dieses „Comebacks“ liegt wohl schlichtweg daran, dass immer mehr Menschen bewusst ist, dass die Klimakrise – trotz Corona – nicht wartet und unverzüglich Maßnahmen getroffen werden müssen. Die Maßnahmen der Bundesregierung reichen bei weitem nicht aus, um das 1,5 Grad Ziel des Pariser Klimaschutzabkommens einzuhalten. Auch deshalb lautete das Motto dieser ersten Großdemonstration „Kein Grad weiter“.

Derzeit wird in Braunschweig viel gebaut weil Wohnungen fehlen. Damit kommen auch Ängste hoch, dass wichtige ökologische Nischen , Temperatursenken, Erholungs- und Lernorte verschwinden. Der Stadtverwaltung wird anscheinend alles zugetraut.
Für die Kleinsten ist auch gesorgt. Sie bemalen Windradflügel.

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