Die Politik schafft`s nicht: Die Zivilgesellschaft ist gefragt

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Carola Rackete im Interview. Screenshot Oberhessische Presse

Carola Rackete ist im Dannenröder Forst angekommen. Hier hören und lesen Sie zwei Interviews mit ihr. Warum gelingt es nur mit zivilgesellschaftlichem Ungehorsam, grundlege nachhaltige Politik zu beeinflussen. Frauen scheinen im Protest eine beondere Rolle zu spielen.

Immer wenn es um Grundlegendes in unserer Gesellschaft geht, muss die Zivilgesellschaft voranschreiten. Bei politischen Richtungsentscheidungen, für die eigentlich die Politik in Bund, Land und Kommune zuständig sind, muss sie vom Protest der Zivilgesellschaft getragen werden. Dabei zeigt es sich, dass auch Grenzverletzungen wie Regelüberschreitungen erforderlich sind, denn sonst wird nicht berichtet und nicht gehört.

Warum bekommt es die Politik nicht hin? An der Quantität scheint es nicht zu liegen, denn der Bundestag ist weit überbesetzt. Also scheint es an der Qualität unser Vertreter in den Parlamenten zu liegen, die u.a. auch den Lobbyeinflüssen und ihren persönlichen Eitelkeiten ausgesetzt sind. Im Grunde ist es kein Wunder, dass die Wahlbeteiligung immer schlechter wird. So wurde kürzlich Herr Carsten Müller zum wiederholten Male von der CDU als Bundestagskandidat aufgestellt. Warum eigentlich? Was hat er im Bundestag in all den Jahren bisher geleistet? Weiß das irgend jemand? Was tut Herr Müller für unsere nachhaltige Zukunftsfähigkeit? Oder ist er einer der „Soda-Abgeordneten“ im Bundestag, der nur so da ist?

Es ist also kein Wunder, dass die Zivilgesellschaft immer wieder protestiert. So steht Gorleben für den Protest gehen die Atomindustrie und ihre gesellschaftlichen Auswirkungen. Der Protest gegen das Abbaggern des Hambacher Waldes steht für den Klimaschutz und die notwendige Energiewende. „Fridays for Future“ steht für klimagerechtes und enkeltaugliches Wirtschaften und nun der Protest im Dannenröder Forst für die politisch seit langem versprochene Verkehrswende. Bei all dem stehen insbesondere jungen Menschen im Protest, und dabei hauptsächlich junge Frauen. Kein Wunder, es ist ihre Zukunft und Frauen scheinen ein besonderes Augenmerk auf nachhaltige Entwicklungen zu haben!

So erstaunt es auch nicht, dass Frauen eher bereit sind, radikalere Formen des Protestes zu wählen. Man kann es an der Aktivistin Cécile Lecomte erkennen oder auch an der Naturschutzökologin, Buchautorin und Kapitänin Carola Rackete. Auch Frau Rackete ist nun im Dannenröder Forst angelangt: Warum, das erzählt sie hier im sehr aufhellenden Interview auf youtube im Dannenröder Forst, bei dem sie auch auf das politische Versagen eingeht. Hier lesen Sie im Interview in der TAZ: „Ich habe die Klimakrise gesehen„.

Schon jetzt wird in diesem Zusammenhang auf den Beitrag am Samstag verwiesen, wo es um die neue Enzyklika von Papst Franziskus geht.

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