Globalisierung beruht auf engen gegenseitigen (Handels-)Verflechtungen. Vor-und Nacheile werden seit Jahren kontrovers diskutiert, und Engpässe gab es immer wieder, die auf eine allzu große Abhängigkeit hindeuteten. Aber seit dem 24. Februar diesen Jahres haben die Probleme eine ganz neue Dimension angenommen. Durch beiderseitige Sanktionen fügen „der Westen“ und Russland einander Schaden zu, der den Nutzen zu übersteigen droht. Es zeichnet sich eine tiefe Spaltung des Welthandels ab. Doch noch weitaus gravierender wäre eine Handelskontroverse wischen den USA und der VR China. Sie würde 10% des Welt-handels betreffen, während der russische Konflikt nur etwa 3-4% ausmacht, die allerdings Deutschland am härtesten treffen.
Prinzipiell: Es droht ein Handelskrieg. Nach Nancy Pelosis Taiwan-Reise hat China die ökonomischen Beziehungen zu den USA abgebrochen. Die Welt wird wirtschaftlich in zwei Blöcke gespalten, wobei der jetzige Russland-Konflikt nur eine Vorstufe dessen darstellt, was noch folgern könnte. Dass keinmilitärischer Konflikt daraus wird, bleibt zu hoffen.
Biden hat seit seinem Amtsantritt nie einen Hehl daraus gemacht, dass er die Vormacht-stellung der USA erhalten will, während China nach weltweiter Hegemonie strebt. Wer könnte in dieser Situation noch vermitteln?