Das Schweigen im Blätterwald

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Nach fast zwei  Wochen, damals in einer kleinen Spalte mitgeteilt, erfährt der BZ-Leser weiterhin nichts über den Weggang ihres Chefredakteurs Paul-Josef Raue.  Dieser übernimmt den Chefposten der Thüringer Allgemeinen, sie gehört  ebenfalls der WAZ Gruppe, von dem langbewährten Redakteur Sergey Lochthofen.  Bald nach der Maueröffnung  übernahm Lochthofen die Chefredaktion, ein Mann aus dem Osten, was selten genug so war. Im Presseclub, am Sonntag im Ersten oder bei Phoenix war er ein beliebter Gesprächspartner unter den Redakteuren und bekam oft genug Zustimmung bei den Anrufen der Zuhörer.

Ein Artikel ist sehr bald in der TAZ unter dem Titel „Der Sonntagsredner“, gemeint war Herr Raue, erschienen, ebenso mehrere Leserbriefe in der Thüringer Allgemeinen. Man muss sich also aus Braunschweig heraus bewegen, um etwas mehr zu erfahren. Sogar in dem Heft „Kirche von unten“ wurde von Dietrich Kuessner aktuell darüber berichtet.

Herr Oberbürgermeister Hoffmann wird schon dafür sorgen, das jemand das Sagen hat, der die bewährte Eins-zu-Eins-Übernahme der Einstimmenmehrheit der CDU-Ratsfraktion sauber in der BZ unterbringt. Wer aber wird jetzt die Seite 4 in der Sonnabend-Zeitung füllen? Wird Herr Gläsener, der Stellvertreter von Herrn Raue  sein Nachfolger werden?

Auch in Braunschweig sind vor acht Jahren Köpfe gerollt. Wenn einem dieser Ruf vorauseilt, kann man wirklich nicht von einem erfüllten Berufleben reden.
Die dauernden moralischen Ergüsse des Herrn Raue, die Selbstdarstellungen und gewonnenen Preise, fast alle aus der CDU-nahen Stiftungsecke, gingen den Menschen langsam auf den Geist.

Es ist auch bisher kein einziger Leserbrief zum Weggang von Raue erschienen. Werden sie zurückgehalten? Im Impressum steht er noch.

Seit dem Weggang von Herrn Zauner gibt es in der Lokalredaktion etwas Licht am Himmel. Aus dem Rat wird allerdings weiter nicht über den Tagesordnungspunkt Bürgeranfragen berichtet; nur dort kann ein Mitbürger oder eine Mitbürgerin die Verwaltung etwas fragen, was viele betrefft. Den Preis als „Bürgerzeitung“ heftet sich die Braunschweiger Zeitung aber gern ans Revers.  So wurde offensichtlich durch den kleinen Artikel von Herrn Fiene, Stellvertretender Lokalchef die Werbung des „S“, wie Sparkasse wieder entfernt. Mitten unter dem Lichterglanz zwischen Rathaus und NORD LB leuchtete im grellen Organge die Werbung auf. Das war einfach zu viel: „ Frohe Weihnachten“, wir sind mit unserem Geld für euch da!

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