Coronaursachen als ökologisches Problem begreifen

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Das Horrorhuhn! Dieses tote Huhn wurde wahrscheinlich mit Soja von abgeholzten tropischen Wäldern gefüttert und in Deutschland mit Antibiotika behandelt. Beides hat Einfluss auf die Krankheiten beim Menschen. Zum Beispiel auf Entzündungen wegen zunehmender Resistenzbildung der Entzündungsbakterien und Virusübertragung von Wildtieren auf den Menschen. Foto: Uwe Meier

Das Coronavirus versetzt die globalisierte Welt in Aufruhr. Doch wir werden uns aufgrund unserer Wirtschaftsweise daran gewöhnen müssen. Die Impfung ist nur die Lösung eines Teilproblems.

Wir Menschen täten gut daran, Krankheiten vermehrt als ökologisches Problem zu begreifen.

Ob wir in das geplante Gewerbegebiet nach Scheppau blicken, in die nächst Neubausiedlung oder auf den neuen Autobahnabschnitt, es geht überall wertvoller Boden und Biodiversität verloren, sei es im Boden oder über dem Boden. Die Naturzerstörung, die Zerstörung des Lebendigen was wir in Braunschweig oder Deutschland machen, ist im Grunde nichts anderes als das Zerstören der tropischen Regenwälder. Die Haltung der Menschen, die diesen Biodiversitätsverlust herbeiführen ist im Grunde immer dieselbe – es geht ums Geld, um Fortschritt. Sowohl im Mato Grosso (Brasilien) als auch im Querumer Wald.

Inzwischen mehren sich die Stimmen in der Wissenschaft, dass wir die Kipppunkte nicht nur beim Klimawandel sondern auch bei dem Biodiversitätsverlust erreicht haben. Chris Walzer, Executive Director der Health at the Wildlife Conservation Society, in New York, spricht hier von sich vergrössernden Schnittstellen. Er schreibt, dass das Coronavirus Sars CoV-2 immer größere Schnittstellen zwischen Mensch und Tier findet, um auf den Menschen überzuspringen. Und diese Schnittstellen vergrößert der Mensch mit seinen Handlungen. Er fordert eine Ethik, die den ökologischen Gesamtzusammenhang berücksichtigt. Mit dieser Forderung geht er konform mit dem Autor dieser Zeilen, der seit vielen Jahren eine umfassende Agrarethik einfordert. Zum Buch: Agrarethik – Landwirtschaft mit Zukunft.

Lesen Sie hier den Beitrag von Chris Walzer in der Neue Zürcher Zeitung: „Wenn Schnittstellen zu Wunden werden„.

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