BUND fordert sofortigen Stopp für die Planungsabsichten eines Großgewerbegebietes am Autobahnkreuz A2/A39 bei Scheppau

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Grafik: Koreg- Flächensteckbriefe Landkreis Helmstedt

Königslutter, den 02.12.2020
Am 26. November wurde nach langer geheimer Vorbereitung der Landkreise Helmstedt und Wolfenbüttel sowie der kreisfreien Städte Wolfsburg und Braunschweig die Absicht einer Konzeptentwicklung für ein modellhaftes grünes 186 Hektar großes Gewerbegebiet am Autobahnkreuz A2/A39 veröffentlicht. Die Öko-Rhetorik der Begründung legt offen, dass in den politischen Kreisen der Akteure bereits entschieden wurde. Die vermeintliche Machbarkeit wird gewöhnlich durch beauftragte Büros im Rahmen einer so bezeichneten Machbarkeitsstudie nachgereicht. Derartige Studien liefern nach aller Erfahrung zielkonforme Ergebnisse für die Auftraggeber.

Der BUND hält in einer ersten Gesamtbetrachtung die Lage des geplanten Gewerbegebietes in seinen langfristigen Auswirkungen auf Mensch und Natur für das bisher zerstörendste raumbedeutsame Vorhaben der vergangenen Jahrzehnte im Großraum Braunschweig. Es legt offen, wie rückwärtsgewandt die Vorstellungen und Methoden geblieben sind.

In der relativ siedlungsfernen Kulturlandschaft der Gemeinden Lehre, Königslutter und Cremlingen, dem weitläufigen Wohldgebiet und dem Schunter-Scheppau Talsystem mit seinen wertvollen Laubwäldern, Mooren und reich gegliederten Ackerfluren ist ein einzigartiger Natur- und Erholungsraum erhalten geblieben. Es zeichnet sich ab, dass seine bereits unschätzbare Bedeutung für die Menschen und deren Wohnwert in der gesamten Region Braunschweig künftig weiter wachsen wird.

Statt einer zukunftsfähigen Zielvorstellung einer intelligenten und weitsichtigen Weiterentwicklung vorhandener Potenziale ohne Wohnwertzerstörung, Flächenfraß, wachsendem Verkehrsaufkommen und Naturverbrauch, fällt den treibenden politischen Kräften offenbar nichts ein außer einem Weiter so, wie bisher.

Der BUND fordert, die Planungsabsicht aufzugeben, bevor sich ein vermeidbarer Konflikt zwischen Regionalpolitik und Bevölkerung verschärft.

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