Von Alfred Farnady Schmid Stange, Arbeitskreis Schuntersiedlung
Auch wir im Stadtbezirk Nordstadt-Schunteraue sind von den Schließungen betroffen.
In der Schuntersiedlung soll die Filiale, in der es z.Zt. Automaten für Ein- und Auszahlungen sowie für Überweisungen und Kontoauszüge gibt, geschlossen werden.
Stattdessen soll ein Cash-Point errichtet werden, wo dann lediglich noch Ein- und Auszahlungen getätigt werden können.Diese Entscheidung wurde lt. Aussage der BLSK bereits 2022 getroffen.
Der Arbeitskreis Schuntersiedlung, der sich seit Jahren für den Erhalt der Lebensqualität und des positiven Miteinanders in der Siedlung engagiert, hat sich am 18.04. 2024 mit Vertretern der BLSK zu einem Austausch getroffen.
Dieser verlief aber enttäuschend und ergebnislos.
Die Erklärungen der BLSK für die Schließung waren die Gefahr durch Automatensprengungen sowie verändertes Nutzungsverhalten seitens der Kunden.
Laut den Vertretern der BLSK hätten eigene Untersuchungen einen Rückgang der Nutzungen ergeben. Zahlen hierzu wurden uns allerdings nicht zur Verfügung gestellt.
Unseren Ideen und Vorschläge wie z.B. Unbrauchbarmachung der Banknoten im Falle einer Automatensprengung oder Sicherheitsvorkehrungen wie z.B. Einlass nur mit Bankkarte oder reduzierte Öffnungszeiten, wurden nicht ernsthaft in Erwägung gezogen.Auch unser Vorschlag den Cash-Point zu vergrößern um zusätzlich mit Überweisungs- und Kontoauszugsfunktion auszustatten, fanden keinen Anklang!
Wir erwähnten auch den Wetter- und Sichtschutz:Dieser Container-Cash Point ist mit einem leicht vorgezogenen Dachvorbau versehen. Seitlich und von hinten kann jeder, der es darauf anlegt, den Bediener am Automaten beobachten und eventuell seine negative Handlung in die Tat umsetzen!
Der Regen kann das Display sowie Tastatur benetzen, Pollen, Staub, Herbstblätter und Schnee können darauf anhaften.Die Bedienungsperson am Automaten ist Wind und Wetter vollständig ausgesetzt!
Auch unsere Argumente, dass durch die Schließung bzw. Umwandlung in ein Cash-Point vor allem die Menschen, die, ob durch Alter oder krankheitsbedingt, mobilitätseingeschränkt sind, abgehängt werden, fand kein Gehör.
Aussage der Vertreter der BLSK war:„In der Gesellschaft befindet sich immer ein gewisser Anteil an Menschen, die bezüglich gesetzter Entscheidungen in Nachteil geraten“.„Dies sei bedauerlich aber nicht zu vermeiden!“
Solche Aussagen können und werden wir nicht kommentarlos hinnehmen! Wir werden uns mit anderen Betroffenen zusammenschließen und uns weiter gegen diese Rücksichtslosigkeiten einsetzen.
Kein Mensch darf aufgrund von Alter oder körperlichen Einschränkungen abgehängt werden!
Die BLSK schreibt auf ihrer Internetseite zum Thema Barrierefreiheit: (hier nur ein paar Auszüge):
❖ „So sorgen wir dafür, dass alles für alle zugänglich ist“……
❖ „Unsere Nutzerinnen und Nutzer sind uns sehr wichtig. Wir achten auf ihreWünsche und Bedürfnisse“.
❖ „Wir machen Dinge einfach. Für Menschen, die das brauchen“.
❖ „Wir helfen Nutzerinnen und Nutzern, an Informationen zu kommen. Dabei ist es egal, welche Fähigkeiten sie haben“.
Quelle: https://www.sparkasse.de/barrierefrei.html
Ich verstehe unter Barrierefreiheit etwas anderes als das mobilitätseingeschränkte Menschen bis zur Dankward-Straße fahren müssen, um sich Kontoauszüge zu holen oder eine Überweisung tätigen zu können.
Dies ist für uns keine soziale Gerechtigkeit, hier werden vorrangig wirtschaftliche Gründe vorgeschoben.