So manch einer, der zur Zeit im Naturschutzgebiet Riddagshausen spazieren geht und am „Haus Entenfang“ vorbeikommt, wundert sich über die gestutzten und gefällten Bäume. Man hatte ja gehört, dass das Haus Entenfang renoviert werden soll, damit dort ein „Naturerlebniszentrum“ entstehen kann. Das klingt doch eher harmlos, wurde dann auch so vom Rat der Stadt beschlossen und mit 270.000 EURO mitfinanziert.
Alles Weitere durfte die Bürgerschaft Riddagshausen mit Herrn Borek arrangieren. Allerdings war in der Ratsvorlage keine Rede von einem Anbau und auch nicht von Baumfällungen gewesen. Erst jetzt kann man sich ein genaueres Bild von der geplanten Anlage machen:
Bei einer so großzügigen Anlage stören viele der vorhandenen Bäume natürlich. So wurden erst einmal sechs größere Laubbäume gefällt, Eschen, Ahorn und eine Erle. Drei weitere Bäume sollen noch gefällt werden, die mehrstämmige Esche vorne am Weg und zwei große Pappeln – die Esche und eine der Pappeln sind auf dem Foto unten vor dem Haus zu sehen:
Diesmal soll es aber zunächst ein Beteiligungsverfahren nach dem Bundesnaturschutzgesetz geben, so dass sich die Naturschutzverbände zu dem Vorhaben äußern können. Von dieser Seite dürfte es wohl Bedenken geben. Auch die Grüne Ratsfraktion und die Mehrheitsfraktionen des neuen Bezirksrats (SPD/GRÜNE/BIBS) fragen nun nach, denn der Rat und der Bezirksrat waren bei ihren Abstimmungen im Juni nicht richtig informiert worden, es hatten keine Pläne vorgelegen.
Auch auf der anderen Seite des Hauses hat sich das Erscheinungsbild schon sehr verändert.
Die am Weddeler Graben stehenden Weiden sind gekappt worden, sie sollen nun zu Kopfweiden „erzogen“ werden. Es drängt sich der Eindruck auf, dass diese Maßnahmen mehr mit dem Wunsch nach Blickachsen zu tun haben als mit den Erfordernissen der Renovierung.