AStA-Kongress – Wider die Dominanz der Militärforschung

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Der Einfluss der Militärs auf die akademische Lehre wächst. Zu diesem Thema führt der AStA der TU Braunschweig einen Kongess durch, der sich kritisch mit dem zunehmend Einfluss der Militärforschung an den Universitäten  auseinandersetzt. Siehe dazu auch die Ankündigung.

Es ist eine beachtliche Leistung, die dem AStA der TU Braunschweig  gelungen ist, nämlich eine international besetzte Konferenz zum Thema

„Nein zur Militarisierung von Forschung und Lehre – Ja zur Zivilklausel“

nach Braunschweig zu holen. An diesem Wochenende findet sie im Haus der Wissenschaft statt. Hier ein Bericht des ersten Tages:

Bei der Eröffnungsveranstaltung schockierte zunächst Dr. Subrata Ghoshroy vom Massachusetts Institute of Technology die Zuhörer mit eindruckvollen Zahlen. Er zeigte den Anteil der Militärforschung bei der Erforschung und Entwicklung in verschiedenen Wissenschaftszweigen der USA. Die Folgen dieser Abhängigkeit demonstrierte der Forscher an zwei Beispielen: Die Harvard –Universität verweigerte sich dem Rekrutierungsverfahren des Militärs und wurde mit der Streichung der öffentlichen Gelder bestraft.

In den beiden nachfolgenden Vorträgen lenkten Prof. Uwe Schneidewind (Institut für Klimaforschung Wuppertal) und Reiner Braun (Juristen gegen ABC-Waffen) die Aufmerksamkeit auf die steigende Bedeutung des Klimas in der Militärforschung (die nächsten Kriege werden um Wasser und Nahrung geführt) und forderten mehr Aufmerksamkeit für die Tätigkeit der Wissenschaftsministerien, die über die Zukunft der Forschung entscheiden, sowie auf die Notwendigkeit präventiver Forschung im militärischen Bereich. Angesichts des hohen Anteils der Militärforschung in der Gesellschaft entwickelt sich die Konversion (Umwandlung militärischer Aktivitäten in zivile) zu einem der schwierigsten Themen. Professor Schneidewindt wollte die Hörer nicht ohne ein positives Beispiel entlassen: Das einstige Areal für Pershing-Raketen in Mutlangen sei jetzt ein Naturschutzgelände.

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