Zu einer Patientin nahe Hiroshima gerufen, wird er Augenzeuge des ersten Atombombenabwurfs in der Geschichte der Menschheit am 6. August 1945. Die Wucht des Atomschlags schleudert ihn durch zwei Räume, Trümmer stürzen auf ihn herab. Unter Schmerzen kriecht er nach draußen. Voller Todesangst rast er mit dem Fahrrad in das Lazarett von Hiroshima. Unterwegs begegnet er Gestalten, wie er sie zuvor noch nie gesehen hat: „Zahllose Überlebende, nur Stofffetzen am Leib, verbrannt und blutüberströmt, standen auf der Straße. Sie rutschten auf den Knien oder krochen auf allen Vieren.“
Die Erinnerungen des Arztes Shuntaro Hida sind unter dem Titel „Der Tag, an dem Hiroshima verschwand“ (Donat Verlag) zu lesen. Das „Deutsche Ärzteblatt“ schrieb, dass es sich um den fast einzigen bisher veröffentlichten Bericht aus der Sicht eines Arztes handelt. Detailliert schildert Hida den Verlauf der Strahlenkrankheit, mit der die Ärzte sich zunächst fassungslos und hilflos konfrontiert sehen, und zeigt die sozialen und psychischen Folgen des Atombombenabwurfs auf.
Es war eine Andacht, wie man sie selten erlebt. Die Stimmung war voll Respekt und Würde, als sich viele BraunschweigerInnen abends am Okerufer trafen, um gemeinsam den Hiroshima-Tag ausklingen zu lassen. Auch die feiernden Lichtparcours–Besucher in ihren Booten auf der Oker wurden ganz still. Sie spürten die Bedeutung dieses Moments und die Würde des Ortes.
100 Kerzen wurden auf kleinen Flößen auf der Oker ausgesetzt, so wie es die Einwohner von Nagasaki und Hiroshima seit 65 Jahren tun, als Symbol für die vielen Menschen, die im kühlenden Wasser der Flüsse in Hiroshima und Umgebung Rettung vor dem atomaren Feuer suchten.
Frau Brigitte Constein-Gülde las aus dem Buch des japanischen Arztes Shuntaro Hida „Der Tag, an dem Hiroshima verschwand“ vor. Es gab manche/n, die den Bericht nicht aushielten. Sie gingen fort und hatten Tränen in den Augen.