Wiederholte Verschmutzung in renaturierter Schunter

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Schunterrenaturierung, Januar 2022. Foto: B. Piest

Seit einigen Jahren kommt es immer wieder zu Dieselöl- und anderen Verschmutzungen in einem Graben, der westlich der Forststraße in Kralenriede neben der A2 entlanggeführt und dann in die Schunter eingeleitet wird. Das ist genau der Schunterverlauf, in dem seit letztem Jahr eine umfangreiche Renaturierungsmaßnahme durchgeführt wird. Mindestens vier- oder fünfmal kam es bisher zu den übelriechenden Episoden, zuletzt von Weihnachten bis Ende Januar und jetzt wieder von Anfang März bis Mitte April. Das Umweltamt wurde jeweils informiert, reagierte auch prompt, führte Absaugungen durch und befestigte Sperrrollen an der Oberfläche des Grabens. Im Januar wurde eine Anzeige gegen Unbekannt erstattet.

Graben vor der Schuntereinmündung mit Öllachen, Januar 2022. Foto: B. Piest

Doch wer ist Verursacher dieser Vergiftung eines Gewässers, das mit großem Einsatz naturnah wieder aufbereitet wird, damit Amphibien, Fische, Insekten und Vögel dort wieder eine neue Heimat finden sollen? Der Graben kommt aus dem Kralenrieder Industriegebiet „In den Waashainen“ in der Nachbarschaft der ehemaligen Husarenkaserne. Dort befinden sich ein Betonwerk in Verbindung mit einem Speditionsbetrieb sowie eine LKW-Reparaturwerkstatt, dahinter noch weitere Betriebe. Auf Nachfrage im Umweltamt ist die Antwort zu hören, der Verursacher sei nicht zu ermitteln. Von der Polizei wurden aus Datenschutzgründen keine Informationen an den Anzeigeerstatter weitergegeben.

Inzwischen hat sich jetzt nahezu ein Dauerzustand der Dieselverschmutzungen eingestellt. Skandalös wird die Situation dadurch, dass es trotz der Wiederholungen nicht gelingt, die Quelle zu finden. Ist es technisch etwa unmöglich, eine Ölspur in einem Graben zu verfolgen, auch wenn er abschnittsweise verrohrt ist? Oder gibt es andere Hindernisse, die einer Aufklärung im Wege stehen?

Graben mit grauer Brühe. Foto: D. Griebsch

Des Weiteren finden sich in dem Graben besonders nach Regenfällen graue Verschmutzungen, die sich am Grabenrand ablagern. Es könnte sich um Betonstaub handeln, der das Wasser zu einer Brühe verwandelt.

Die jetzige Situation ist nicht hinnehmbar. Dringend muss die Verschmutzungsquelle gefunden, der Verursacher zur Verantwortung gezogen, die Schäden beseitigt und dauerhafte Abhilfe geschaffen werden.

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