Spanische Orangenbauern kämpfen ums Überleben

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Die Schuld für fallende Preise ist rasch vergeben. Die deutschen Händler. Die wehren sich natürlich, verweisen auf weltweit fallende Preise, Kunkurrenten usw. Kurz – das Problem wird so weitergegeben, dass der anonyme Markt am Ende der Schuldige ist – und damit niemand.

Der Markt jedoch, ist nicht so einfach vom Himmel gefallen, er ist kein Naturgesetz, er ist von Menschen gemacht und gewollt. Und das hat seine bekannten Vorteile, aber eben auch längst bekannte Nachteile, und die gilt es zu minimieren, weil es um den Menschen und die Natur geht. Die sind in den Marktgesetzen, entsprechend einer Agrarethik, nicht eingepreist. Weder bei Zitrus noch bei Milch oder vielen anderen landwirtschaftlichen Produkten, von denen unser Leben abhängt.

Gerne werden die Landwirte vom Handel als Partner bezeichnet. Von Partnerschaft kann jedoch oft nicht die Rede sein, denn Partnern lässt man Luft zum Atmen, zum Überleben. Ein positives Wort wird mal wieder missbraucht.

Die Konkurrenz ist auf den heimischen Lebenmittelmärkten gnadenlos – so wird argumentiert. Es geht um Bruchteile von Cent bei der Gewinnkalkulation. Das glaube ich, aber auch das ist kein Naturgesetz – auch das ist von Menschen gemacht. Über Mindestpreise könnte man ja mal nachdenken.

 Die spanischen Zitrusbauern kämpfen ums Überleben. Für ihre Früchte bekommen sie kaum noch Geld. Die Schuld geben sie Aldi, Edeka, Lidl und Rewe.

„Spaniens Orangenbauern stecken in einer schweren Existenzkrise. „Viele Landwirte sind verzweifelt und reißen mittlerweile einfach ihre Bäume raus“, sagt Cristobal Aguado, der Vorsitzende des Bauernverbands AVA aus dem südspanischen Valencia. Im vergangenen Jahr seien alleine 3136 Hektar Anbaufläche verloren gegangen. Damit lägen in der Region bereits fast 150.000 Hektar brach. Hintergrund der Ausstiegswelle sind die niedrigen Preise, die für Orangen und anderen Zitrusfrüchten wie Clementinen gezahlt werden. Und der Schuldige für die Misere scheint bereits ausgemacht zu sein: der deutsche Handel. Der nämlich gehört zu den größten Kunden der Orangenbauern in Spanien.“ Weiter

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