Sendung: Das Versagen der Nachkriegsjustiz

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Nicht ein Jurist ist in der Nachkriegszeit verurteilt worden. Die Terrorurteile des Volksgerichtshofes oder auch die des Braunschweiger Sondergerichts blieben ungesühnt.

„Unter den Verbrechen des Nazi-Regimes sind jene der deutschen Justiz weitgehend unbeobachtet und ungesühnt geblieben. Es ist eine beklemmende Tatsache, dass es den Juristen gelungen ist, ihre Vergangenheit zu verschleiern und zu beschönigen.“ (Ingo Müller: Furchtbare Juristen)

Als es in den Jahren nach 1945 um die Exkulpation von NS-Verbrechen ging, hatte die Berufung auf Gott und Gottes Gnade Hochkonjunktur. Um die Schreibtischmörder von Dietrich Bonhoeffer und anderen Widerstandskämpfern von Strafe verschonen zu können, sahen die Richter des Bundesgerichtshofs sich vor „eine Aufgabe gestellt, die mit den Mitteln irdischer Rechtsprechung nicht entschieden werden kann“.

So wahr mir Gott helfe, heißt denn auch der Vortrag den Dr. Kramer am 18.11.2014 um 19:00 Uhr in der Ev. Akademie Abt Jerusalem hält.

Über diese Justizskandale sind einige Bücher geschrieben worden, zum Beispiel gelang 1987 Ingo Müller mit dem Bestseller Furchtbare Juristen ein auflagenstarkes Standardwerk. Wahrscheinlich der einzige Rechtshistoriker, der bis heute an dem Thema arbeitet, ist der ehemalige Richter am Oberlandesgericht in Braunschweig Dr. Helmut Kramer, der eine umfassende Homepage zur Thematik Verbrechen der Justiz unterhält und noch einige der Schreibtischmörder persönlich kannte.

Heute beginnt in der ARD mit der dreiteiligen Folge „Akte D“ zum Thema „Versagen der Nachkriegsjustiz“ eine neue, investigative Dokumentationsreihe mit drei 3 Folgen, die mehrfach bei Tagesschau 24 wiederholt wird.

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