SchülerInnen im Blickpunkt

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BIBS-Ratsfrau fragt im Schulausschuss zur Corona-Situation nach

Das Wohlergehen von Kindern und Jugendlichen wurde im Lauf der Corona-Pandemie bisher eher weniger berücksichtigt. Während die Gesamtinzidenz in Braunschweig nach und nach sinkt, ist diese Entwicklung leider nicht bei den jüngeren Altersgruppen zu verzeichnen. Bei den 5-14jährigen sind die Infektionszahlen in den letzten Wochen weiter gestiegen, zuletzt von 2112 (KW8) auf 2266 (KW9) innerhalb einer Woche. 

Um die Sicherheit von SchülerInnen zu gewährleisten und um weitere Infektionen zu verhindern, stellt Bianca Braunschweig, Ratsfrau der BIBS-Fraktion, für den morgigen Schulausschuss Anfragen rund um das Thema ‚Schutz von Kindern und Jugendlichen an Braunschweiger Schulen‘. 

Es ist nicht davon auszugehen, dass die Infektionszahlen an den Schulen zeitnah wieder abklingen. Vielmehr häuft sich die Situation, dass in vielen Klassen gleich mehrere SchülerInnen betroffen sind. Um die weitere Ausbreitung des Virus in den Klassen zu verhindern, wäre hier eine Quarantäneanordnung für die gesamte Klasse durch das Gesundheitsamt sinnvoll. Doch dieses ist aktuell mit wichtigen anderen Aufgaben, wie der Kontaktnachverfolgung stark ausgelastet.

„Bisher musste zeitaufwändig und einzeln für jede Klasse, in der sich Infektionen häufen, über eine Quarantäne entschieden werden. Eine allgemeingültige Faustregel, wann für eine gesamte Klasse eine Quarantäne notwendig ist, würde hier Abhilfe schaffen. Das Gesundheitsamt sollte vorgeben, dass sich alle SchülerInnen einer Klasse in die Isolation begeben müssen, wenn mehr als 20 Prozent ein positives Schnelltestergebnis haben. So schlägt man direkt mehrere Fliegen mit einer Klappe: Das Gesundheitsamt wird entlastet und muss nicht mehr über jede Infektions-Häufung in Schulklassen einzeln entscheiden. Die Infektionsketten könnten extrem wirksam unterbrochen und die Kinder geschützt werden. Und auch die Eltern würden durch eine allgemeingültige Vorgabe des Gesundheitsamtes entlastet werden, da sie, um ihr Kind zu schützen, es zuhause betreuen könnten und Anspruch auf eine Entschädigung für ihren Verdienstausfall hätten“, erläutert Bianca Braunschweig. Die Jugendpolitische Sprecherin der BIBS fragt daher im Schulausschuss am 4. März, ob die Verwaltung eine Regelung erlassen wird, die definiert, ab wann ganze Klassen in eine Quarantäne müssen.

Damit es erst gar nicht zu einer Häufung von Ansteckungen in den Klassen kommt und die SchülerInnen in Quarantäne müssen, sollte verstärkt auf den Einsatz von CO2– und Raumluftgüteampeln gesetzt werden. Bisher wurden insgesamt 440 davon in Braunschweig angeschafft, dies entspricht jedoch bei weitem nicht der Zahl an Klassen und an genutzten Klassenräumen. Alleine im allgemein- und berufsbildenden Bereich gibt es über 1600 Klassen in Braunschweig.

„Die CO2-Ampeln sind eine tolle Orientierungshilfe, um zu wissen, wann es Zeit zum Lüften ist. Die Schulklassen sind bereits extrem bemüht, für regelmäßiges Lüften zu sorgen, aber so eine Ampel kann dies nochmal unterstützen und gibt den vielen LehrerInnen und SchülerInnen einen sicheren Anhaltspunkt wie sie die Luftgüte sehr exakt einstufen können“, weiß Bianca Braunschweig zu berichten.  

Vom Land Niedersachsen wurden bis Mitte Februar Fördermittel bereitgestellt, um verstärkt technische Maßnahmen zum infektionsschutzgerechten Lüften an Schulen zu ermöglichen. Im Ausschuss will die stellvertretende Fraktionsvorsitzende der BIBS, Bianca Braunschweig daher wissen, ob diese Mittel von der Stadt Braunschweig abgerufen wurden. Zudem fragte sie, wie viele CO2-Ampeln in den kommenden Monaten noch angeschafft und installiert werden sollen, um die Handlungssicherheit für das richtige Lüften zu erhöhen.

Neben Maßnahmen in den Schulen muss auch nach Unterrichtsschluss im privaten Umfeld ein besserer Schutz der Kinder und Jugendlichen gewährleistet werden. Bisher wurden die Fallzahlen an den Schulen im wöchentlichen COVID-19-Statusbericht der Stadt Braunschweig veröffentlicht. Seit dem 02. Februar 2022 wird leider nicht mehr aufgeschlüsselt, an welchen Schulen es wie viele Infektionsfälle gibt. Grund sei auch hier, dass das Gesundheitsamt diese differenzierte Aufstellung aktuell nicht leisten könne.

„Für die Eltern und SchülerInnen ist diese Information aber essentiell wichtig, denn nur so haben sie eine Orientierung, wie intensiv sie die freiwilligen Maßnahmen zum Schutz einer Infektion betreiben müssen. Wissen Eltern und Kinder, dass die Infektionszahlen an ihrer Schule sehr hoch sind, so ist die Wahrscheinlichkeit, dass sie zum Beispiel am Wochenende zusätzliche freiwillige Tests machen, natürlich höher“, folgert die BIBS-Ratsfrau.

Die BIBS-Fraktion fragt daher an, ob die Verwaltung künftig diese Zahlen wieder allen BraunschweigerInnen zur Verfügung stellen kann. Wenn entsprechende Informationen wieder vorliegen, kann auch die Eigenverantwortung der Eltern und SchülerInnen, der diese schon sehr stark und gut nachkommen, in das Konzept der Stadt Braunschweig zum Infektionsschutz integriert werden.

„Wir sehen der Beantwortung unserer Fragen im Schulausschuss gespannt entgegen“, schließt Bianca Braunschweig.

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