„Regierungsarbeit nur zu „begrünen“ reicht nicht“,

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"Jeansfrosch" (Ofaga pumilio), der zu den Pfeilgiftfröschen gehört, in ungestörtem Biotop im Norden Costa Ricas. Mit dem Verschwinden des tropischen Regenwalds verschwinden alle Tier- und Pflanzenarten für Steaks und Soja. Aber das Tor für Pandemien wird auch geöffnet, denn auch Artenschutz hat was mit Klimawandel zu tun. Foto Uwe Meier

sagte die Sprecherin von FFF Luisa Neubauer auf einer Demo für mehr Klimawandel in den Sondierungspapieren der zukünftigen Koalitionäre SPD, Grüne und FDP. Und weiter: „Ein Weiter-so in Öko-liberal wird scheitern, wir müssen nun handeln.“

Der BDI legte inzwischen einen Plan vor, wie Deutschland die Treibhausgasemissionen mindern kann. Dabei geht es vor allem um sehr viel Geld. Und Geld, etwa 2 Billionen Euro, liegen rum in den Konzernen und wollen angelegt sein. Was liegt da Näheres auf der Hand als in Klimaneutralität zu investieren – in die Zukunft unserer Enkel?

Das viele Geld ist Anlass die Regierungsbildung zu beeinflussen, damit sie im Sinne der Industrie tickt – also z.B Lindner als Finanzminister und nicht Habeck. Jetzt ist jedenfalls die Zeit, noch massiv Einfluss zu nehmen auf die Koalitionspapiere. Diese wird auch genutzt durch alle Interessenorganisation. Sei es durch Demos, Strategiepapiere oder die Verlockungen des großen Geldes. Auf jeden Fall wird viel Geld gebraucht, sehr viel, und das liegt bei der deutschen Industrie, die neben dem Geld die Möglichkeit hat, die Wirtschaft auf den klimaneutralen Pfad zu führen. Ob sie das dann auch tut darf bezweifelt werden, was die Autoindustrie belegt. Es ist ja längst bewiesen, und es wissen in Industrie und Politik alle, die es wissen wollen: E-Autos leisten keinen Beitrag zum Klimaschutz. Sie generieren aber hohe Gewinne, um mit denen vielleicht mal Klimaschutz betreiben zu können. Die haben mit Klimaschutz nichts zu tun nur, weil kein Auspuff vorhanden ist. Im Gegenteil? Sehen Sie den Film: „Wie umweltfreundlich sind Elektroautos“.

Indirekt hält Carla Reemtsma, Sprecherin von FFF und Mitorganisatorin der Schulstreiks im Interview entgegen: „Grünes Wachstum bleibt eine Illusion, die uns davon abhält, echten Klimaschutz zu betreiben.“ Außerdem ist sie der Meinung, dass die Klimakrise eine „soziale Gerechtigkeitskrise“ ist.


Die Realität: Abgebrannter Regenwald, um Palmöl in den riesigen Plantagen zu gewinnen. Das Ökosystem ostasiatischer Regenwald ist völlig zerstört. Foto: Sandra Hoyn

5 Kommentare

  1. Lisa Neuburger mag ja für ihre Berliner Worte vor der SPD-Zentrale richtig liegen.
    Richtiger wäre es allerdings gewesen, hätten sich die 20.000 Menschen anlässlich der Fridays for Future-Demonstration zur chinesischen Botschaft begeben, um dort gegen den geplanten Bau von 368 Kohlekraftwerken zu demonstrieren. Insgesamt sollen in Asien mehr als 600 dieser Kraftwerke errichtet werden.
    Jürgen Kumlehn
    Wolfenbüttel

  2. Zu dem obigem Kommentar folgende aktuelle Informationen
    Die CO2-Emissionen pro Kopf in Tonnen:
    Katar 31,27
    USA 15,03
    Russland 10,98
    Deutschland 8,4
    Österreich 6,96
    China 6,84

    Durchschnitt 4,80

    Indien 1,71 (Quelle CT Nr 21)
    Na wo sollte man demonstrieren!

    China als größter Produzent von Kohlekraftwerken hat den Verkauf neuer Anlagen ins Ausland eingestellt.
    Leider baut es noch Anlagen im Inland.

  3. Da die deutschen Kohlekraftwerke bekanntermaßen schon bald und absehbar abgeschaltet werden, baut China mehr als dreihundert neue und – die unsägliche pro-Kopf-Bewertung vermindert keinerlei C02-Emissionen. Eine Tonne C02 bleibt eine Tonne, das beschädigte Klima schert sich nicht um Köpfe ….!
    China hat zugesagt, keine Kohlekraftwerke mehr nach Afrika zu exportieren.

  4. Auch ich finde den Zubau an Kohlekraftwerken übel. Trotzdem müssen wir die Realitäten erfassen. In China findet ein großer Teil der Industrieproduktion der Welt statt. China hat letztes Jahr den Strombedarf um 298TWh erhöht. Das sind 60% der Stromerzeugung in Deutschland im letzten Jahr. Von den fast 300 TWh zusätzlichem Strom hat China 129 TWh aus thermischen Kraftwerken gedeckt, 151 TWh aus erneuerbaren Energien, 17,5 TWh aus neuen Kernkraftwerken (auch nicht toll). (Quelle: energybrainpool.com)

  5. Ich staune über die innerchinesischen Kenntnisse von Herrn Krauß. Woher hat er sie? Von einem unabhängigen Gremium oder direkt vom Diktator Xi Jinping, dem die halbe Welt misstraut und der auch noch Formosa diktatorisch und kriegerisch unterwerfen will?
    Ich staune über seine obige Liste: Die CO2-Emissionen pro Kopf in Tonnen:
    Katar 31,27
    China 6,84
    – und staune über diesen Unsinn.
    Katar hat knapp drei Millionen Einwohner und China nur 1,4 Milliarden. Aber Katar wird in dieser Kraußliste als der schlimmste Klimaschädiger dargestellt.

    Herr Krauß, ich, der um Gotteswillen natürlich das Klima schützen will, nehme mir aber die Freiheit zu behaupten, dass unsere Bundesrepublik, würde sie alle, wirklich alle von „Fridays for Future“ verlangten Maßnahmen erfüllen, das Weltklima nicht gerettet werden kann, schon allein wegen der existierenden chinesischen Kohlekraftwerke und die noch dazu kommenden.
    Was, Herr Krauß, halten Sie von Australien. Hier einige Sätze aus Wikipedia:
    „Der Kohlebergbau in Australien ist ein bedeutender Wirtschaftsfaktor des Landes. In Australien befinden sich 10 Prozent aller Kohlevorräte der Welt. Daher kann ein Großteil der Kohle exportiert werden, vor allem nach Ostasien. Im Jahr 2016 wurde Kohle im Wert von 40 Milliarden AUD nach Japan, Indien, EU, Korea and Taiwan exportiert. Die große Exportabhängigkeit bedeutet auch, dass die Entwicklung der Kohlewirtschaft, und damit ein wichtiger Bereich der australischen Energie-Exportwirtschaft stark von der Weltkonjunktur abhängig ist. 80 % der australischen Kohle kann im Tagebau gewonnen werden, während der weltweite Vergleichswert bei 40 % liegt.“
    Wie wär’s, wollen wir nicht auch einmal vor der australischen Botschaft demonstrieren und anschließend vor der indischen?“

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