„Schloss“-Geschichten oder die Verschiebung von Wahrheit (Teil 13)

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In einem Leserbrief an die Welt am Sonntag vom 16. Juli beklagt Stadtbaurat Zwafelink, dass das gegen die so genannten „Schloss“-Arkaden zitierte Urteil (im unten zitierten Artikel von Britta Nagel): „Todsünde der Städteplanung“ auf Grund von veralteten „überholten Computersimulationen“ gefällt worden sei. Der Stadtbaurat hat Recht!

– Auf der in der Welt am Sonntag gezeigten Computersimulation sieht man noch die einst prächtige Rotunde über dem Bauwerk. Für die „preiswerte Nachempfindung“, wie die Welt am Sonntag die Fassadenrekonstruktion sehr zum Missfallen des Stadtbaurats nannte, war die Rotunde allerdings viel zu teuer. Im Einkaufscenter-Original wird sie den Liebhabern des – zugegeben – echten, authentischen Einkaufszentrums deshalb wohl vorenthalten bleiben müssen.

– Freundliche Bäume umstellen in der gezeigten Simulation die so genannten „Schloss“-Arkaden noch da, wo zukünftig überdimensionierte ECE-Werbestelen die Konsumenten anschreien werden: erst nach der Wahl erwarten solche Wahrheiten die Wähler.

P.S.
Die Rotunde, der kuppelüberwölbte Rundbau im Zentrum, ist ein Scharnier zwischen Haus und Hof des Schlosses, zwischen Innen und Außen. Mit dem alle Gottheiten versammelnden Hadrianischem Pantheon als Vorbild ist es von außen Götterberg, von innen Firmament des Weltalls. Der Raum, an dem mit der Rotunde einst das formale und geistige Herz des Ottmer-Schlosses schlug, ist zu 100% vom Einkaufszentrum besetzt.

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