Pestizide auf Zierpflanzen – Braunschweig hat es gut

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Diese Sommerpflanzen auf dem Altstadtmarkt kann man bedenkenlos kaufen.

Viele Zierpflanzen sind stark pestizidbelastet. Zu diesem Ergebnis kommen neue Rückstandsanalysen, die der BUND (Bund für Umwelt und Naturschutz) aus Deutschland gemeinsam mit Global 2000 aus Österreich veröffentlicht hat (Pressemitteilung). Anlass war der Weltbienentag am 20. Mai 2022. Verbraucher kaufen häufig vermeintlich insektenfreundliche Pflanzen, die sich für die Tiere aber oft als schädlich herausstellen, weil sich noch Reste von Pestizidwirkstoffen auf ihnen befinden. Der BUND rät dazu, ausschließlich Bio-Pflanzen zu kaufen. Doch gibt es in Deutschland kaum Biogärtnereien im Zierpflanzenbau – außer in Braunschweig.

Schnittblumen kommen oft aus Übersee, aber entsprechend der Saison auch aus der Region. Wie z. B. derzeit die Pfingstrosen, die in der Regel unbehandelt sind. Regionale Ware sollte bevorzugt werden.

Der Braunschweig-Spiegel hat einige Marktbeschicker auf den Wochenmärkten befragt, wie sie es mit Pestiziden auf ihren Pflanzen während der Produktion halten. Es wurden nur Gärtner aus der Region befragt, die selber produzieren und nicht die, die Fertig- oder Halbfertigware zukaufen.

Resultat der Gespräche: Die Gärtner auf dem Markt zeigten sich sehr auskunftsfreudig und waren zu vertieften Fachgesprächen bereit. Gegen Schadinsekten, z.B. Blattläuse, nutzen die Gärtner sog. „Nützlinge“. Die bestellen sie bereits im Herbst für die Frühjahrsproduktion. Die Nützlinge, wie Schlupfwespen, Marienkäferlarven oder Florfliegenlarven töten die Schädlinge ab. Insektizide werden also nicht angewendet. Darum werden auch die Bienen nicht gefährdet. Gelegentlich müssen Fungizide (Mittel gegen Pilzkrankheiten) angewendet werden. Wichtiges Kriterium bei der Auswahl der richtigen Fungizide ist die Wirksamkeit und die Insektenschonung, denn wenn Nützlinge eingesetzt werden, will der Gärtner nicht, dass diese durch die Fungizide abgetötet werden. Diese Strategie ist schlüssig und glaubwürdig! Das größte Problem sehen die Gärtner derzeit in den Energiepreisen, denn die Gewächshäuser müssen ab Winter wieder geheizt werden.

Tipp: Pflanzen kaufen von Gärtnern der Region auf den Wochenmärkten der Region. Mit den Gärtnern auf dem Markt sprechen und nach Eigenproduktion und Nützlingseinsatz fragen, denn der Nützlingseinsatz ist der entscheidende Indikator für eine umweltfreundliche Produktion ohne giftige Pestizide. Weiterer Tipp: In der Klostergärtnerei in Riddagshausen gibt es immer Pflanzen aus dem zertifizierten Biolandbetrieb zu kaufen. Diese Gärtnerei gehört zu den Neuerkeröder Werkstätten.

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