„Ökologische Waldwirtschaft“ – ein neuer Studiengang

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Im Steigerwald – Foto: Karl-Friedrich Weber

31. Waldbrief vom 3.4.2021

„Erforschen heißt: Wir zerlegen ein Ding, schauen uns seine Teile sorgfältig und genau an, zerlegen diese weiter, wenn sie uns noch zu kompliziert erscheinen, mit der Vorstellung, dass wir, wenn wir die Teile am Schluss in umgekehrter Folge wieder mit der gleichen Sorgfalt zusammensetzen, im Wesentlichen zum ursprünglichen Ding zurückkommen. Aber das Lebendige, was ursprünglich in einer Beziehung zum Ausdruck kam, geht uns bei dieser Prozedur verloren.

Die Naturwissenschaft im alten Sinne versucht, materielle Dinge durch Analyse zu verstehen. Wenn aber das Wesentliche sich immateriell dazwischen abspielt, dann geht es in der Analyse abhanden und fehlt uns aus Unkenntnis bei der nachfolgenden Synthese.
Die Quantenphysik zeigt uns nun gerade: Es gibt im Grunde nichts, was man greifen kann, sondern nur das, was dazwischen ist!“

Hans-Peter Dürr, Physiker

Wissenschaft entwickelt sich aus der Vielfalt der Thesen, von denen sich einige so lange als Wahrheit auf Zeit bestätigen, bis sie ganz oder in Teilen widerlegt worden sind. Was in der Wissenschaft ein allgemein anerkanntes Prinzip ist, wird von dem meinungsführenden Teil des forstwissenschaftlichen Clusters als Bedrohung empfunden. Viele Wissenschaftler teilen diese Haltung nicht, können oder wollen sich jedoch aus verschiedenen Gründen nicht exponieren. So bleibt der offene wissenschaftliche Diskurs auf der Strecke. Wer sich bewegt, riskiert den Ausschluss aus der Bruderschaft. Wer naturwissenschaftlich-systemisch denkt, ist nun mal ein Ideologe. Dieser Glaubenssatz darf nicht ins Wanken geraten. Die Aufgabe von Dogmen gefährdet den eigenen Einfluss und Einflussverlust bedeutet auch Machtverlust. So sehen sie das – eine Haltung, die letztlich fehlende Selbstsicherheit widerspiegelt. Weiter:

1 Kommentar

  1. Ein wunderbarer Waldbrief mit einem beeindruckenden Zitat des Physikers H.P. Dürr.
    Das Lebendige geht uns bei der derzeitigen Agrar- und Forstwirtschaft verloren. Darum sind Agrargüter nicht am Markt handelbar, denn das Lebendige hat keinen monetären Wert und schon gar keinen festlegbaren Preis.

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