Und noch einmal: A 39 von Wolfsburg nach Lüneburg

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„Vernichtendes Urteil über die Qualität des A-39-Gutachtens von Wolfsburg AG und CIMA“. So titelte der B-S am 24. Februar den kritischen Kommentar des Landesverband Bürgerinitiativen Umweltschutz Niedersachsen e.V. (LBU). Der Kommentar war ein Verriss des Gutachtens, das anscheinend keine verkehrswissenschaftliche Grundlage hatte. Deshalb sieht man schon mal genauer hin. Wer ist die CIMA? „CIMA“ steht für „City Management“.

Noch genauer sah der sachkundige Leser, Reinhard Siekmann, hin, der einen Kommentar schrieb, der hier noch einmal wiedergegeben wird: „Die IHKen trommeln ja schon lange für die A 39, letztens erst (Wirtschaft 10/2015) mit der Auflistung von vier „Irrtümern“ der Gegner.

Ich habe daraufhin folgenden Text an die IHK BS geschickt:

Irrtum Nr. 1: Verkehrsverlagerung möglich
Wer Gewerbegebiete weitab jeglicher Schieneninfrastruktur plant und zuläßt, wie beispielsweise in Braunschweig das Postverteilzentrum in der Christian-Pommer-Straße, wo die Verantwortlichen erstaunt feststellen mußten, daß sehr viele der Mitarbeiter ohne Auto unterwegs sind – und das zu ungewöhnlichen Zeiten – und es an einer attraktiven ÖPNV-Anbindung fehlt, der macht Planungs- und Genehmigungsfehler und generiert (PKW-)Verkehr! Und wer darüber hinaus die Deutsche Bahn zwingt, alle Gleisanschlüsse zu kappen und wer im VR der Bahn seit Jahren den RoRo-Verkehr zugunsten der LKW-Lobby blockiert, der hat natürlich recht mit dieser Behauptung, aber auch nur dann!

Irrtum Nr. 2: falsche Signale
Natürlich ist der größte Teil des heutigen Verkehrs reiner Selbstzweck, sehr geehrte Herren! Fragen Sie mal das Braunschweiger WVI, dort werden Sie zu hören bekommen, daß die Hälfte des heutigen Verkehrs reiner Freizeitverkehr ist, also das hirnlose Herumgegurke von Event zu Event, der anteilig eher geringe Berufs- und Wirtschaftsverkehr wird davon allerdings behindert!
Und wenn sich die Anbindungssituation für Unternehmen entlang der geplanten A 39 erst mit deren Bau verbessert, dann sind hier dramatische Ansiedlungs- und Subventionsfehler gemacht worden, die mit dem Bau der A 39 mit viel Steuergeld zulasten von Mensch und Umwelt korrigiert, verschlimmbessert werden sollen! S. auch Irrtum 1

Irrtum Nr. 3: geringe Entlastungswirkungen
Aber sicher generieren neue Straßen neuen Verkehr, es ist eine alte Mär, daß irgendwo auf der Welt der Verkehr durch den Bau einer neuen Straße zurückgegangen ist, im Gegenteil, die Forderung des Ausbaus der A 2 von sechs auf acht Spuren ist bester Beweis! Schon Daniel Goeudevert sagte ganz deutlich: „Wer Straßen baut, wird Verkehr ernten!“. Er unterstützte massiv den Ausbau des ÖPNV, weswegen er bei VW ja auch gegangen wurde!

Irrtum Nr. 4: keine Finanzierung durch den Bund
Der Bund sind wir, wir Steuerzahler, und wenn wir nicht wollen, daß dieses oder jenes zum Millionengrab wird, dann gibt es eben Widerstände, Dank sei den Grünen dafür!
Und es geht nicht an, verehrte Herren, den vermeintlichen politischen Gegner zu diffamieren, nur weil er nicht nur das Erreichen des Tellerrandes für eine Großtat hält, wie in der Region BS üblich, sondern darüber hinaus denkt!
Und Olaf Lies, der es sich mit niemandem verderben will, in die Pflicht zu nehmen, halte ich schon für sehr gelungen! Wo bleibt eigentlich die Kritik am Versagen des ZGB?!

 

 

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