Man marschiert nicht mit Faschisten! Niemals!

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Hartmut El Kurdi Foto: selbst

Folgendes sage ich als jemand, der sich – um mal sinngemäß Harry Rowohlt zu zitieren – angesichts der Ungerechtigkeit der Welt nie vorstellen konnte und immer noch nicht vorstellen kann, etwas anderes als links zu sein.

Es ist ja nichts Neues und Überraschendes, aber doch irgendwie peinlich und aktuell sehr eklig, wenn man es nochmal so vor Augen geführt bekommt: Es gab unter Linken, Ökos und auch unter Linksliberalen immer schon einen gewissen Anteil von Leuten, deren Kritik an dieser Gesellschaft nicht einer rationalen Analyse der bestehenden Verhältnisse entsprang, sondern Ergebnis von Denkfaulheit und dem Konsum von simpler, früher eben linker verschwörungsschwurbeliger Propaganda war, die ja auch massenhaft verbreitet wurde.

Will sagen: Es gab und gibt nicht nur kluge, reflektierte, rational argumentierende, sondern auch extrem doofe Linke! Dass Letztere oft besonders rechthaberisch, dogmatisch und nervig sind, wusste ich. Aber ich hielt sie irgendwie für harmlos. Und ein Teil isses vermutlich auch. Aber was mich echt zum Würgen bringt, ist, dass ein anderer Teil anscheinend so scheiße blöd ist, die Realität einer Pandemie und die Aussagen der überwältigenden Mehrheit der Wissenschaftlerinnen zu ignorieren, dass sie den Unterschied zwischen 20.000 und 1,3 Millionen nicht sehen können, dass sie alle für öffentlich-rechtliche und für private Medien arbeitenden Journalistinnen über einen Kamm scheren, aber Staatspropagandasendern wie RT-Deutschland oder nachweislich irren Bloggern glauben, dass sie egozentrisch das Leben anderer gefährden, weil sie sich in Bezug auf die Maske wie Kleinkinder benehmen, die im Winter keine Socken und Schuhe tragen wollen, “weil das blöd an den Füßen ist” – und vor allem: dass es ihnen scheißegal ist, dass sie mit Nazis gemeinsame Sache machen. Man marschiert nicht mit Faschisten! Niemals!

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