Leserbrief zu den Einsparungen im ÖPNV

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Von Sylvia Wolter, Arbeitskreis Schuntersiedlung

Leserbrief zum Artikel in der BZ vom 30.11.2024 von Andre Dolle zu den angekündigten Einsparungen im ÖPNV

Vielen Dank für diesen tollen, sehr gut recherchierten Artikel.
Ich kann die Prioritäten, unter denen in dieser Stadt Politik gemacht wird, nicht nachvollziehen. Ursprünglich sollten die Standorte der Musikschule zusammengelegt werden, für mich ein nachvollziehbares Anliegen. Aus dieser Idee soll jetzt das Leuchtturmprojekt „Konzerthaus“ entstehen. Dafür werden alleine für die Baukosten 63 Mio. € bereitgestellt, abgesegnet im Rat der Stadt mit den Stimmen von SPD, Grünen und CDU. Haben wir in diesen Zeiten, in denen die Kommunen derart klamm sind, Geld für Leuchtturmprojekte übrig? Ich meine „nein“.

Zur Erinnerung: Die Stadt ist für die Daseinsfürsorge ihrer Bürger zuständig, dazu gehört der ÖPNV, aber kein Konzerthaus, zumal Theater und VW-Halle vorhanden sind und die Stadthalle für 140 Mio.€ saniert werden soll.

Vor diesem Hintergrund ist mir unverständlich, warum Oberbürgermeister Thorsten Kornblum (SPD) nicht bereit ist, den Anteil Braunschweigs bei den Kosten für die Regiobusse in Höhe von zusätzlich 1,25 Mio. in 2025 und weiteren 1,25 Mio. € in 2026 zu tragen. Außerdem werden, wie in Ihrem Artikel zu lesen war, Buslinien der Verbindung Braunschweig-Wolfsburg ausgedünnt,
womöglich ganze Linien gestrichen.

Unter dem Aspekt der Daseinsfürsorge und auch im Hinblick auf die Verkehrswende sind diese Maßnahmen absolut kontraproduktiv.

Sylvia Wolter

1 Kommentar

  1. Durch den Ausbau der Weddeler Schleife gibt es (endlich nach 30 Jahren!) eine verlässliche Verbindung nach WOB. Den Wegfall einiger Regiobusse halte ich vor diesem Hintergrund für marginal.

    Ein Konzerthaus für 63 Mio. braucht natürlich Niemand. Das ist Einzig und Allein eine Konzession der Regierenden im Rathaus an die Hoch- und Tiefbaufirmen sowie die Handwerksunternehmen. Die Stadt schmeißt Geld raus, damit die Kleinklitschen Kabel verlegen können und nicht morgen wieder 8 Arbeitslose melden müssen.

    Die Handwerkerlobby hat im Rat der Stadt schon immer großes Gewicht gehabt (unvergessen: Klempner und Ratsherr Funke). Aber in einer der kleinsten Großstädte Deutschlands erwarte ich nichts Anderes als Filz und Kungeleien.

    Ich wohne seit 24 Jahren in Braunschweig und habe mehr „Leuchtturmprojekte“ überlebt, als es an der Küste Nordfrieslands gibt. Als ich hier anlandete, wollte Hofmann noch den Bohlweg zu einem „großstädtischen Boulevard“ umgestalten. Ist auch nichts draus geworden.

    Kornblum macht da offenbar nahtlos weiter. Das ist schade für Bürger, die ihren neuen Personalausweis noch immer im Industriegebiet zwischen Weststadt und Broitzem abholen müssen.

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