Kurz und Klar 20.April – (Kurzmeldungen)

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Corona: Vergleich Norwegen – Schweden

Norwegen hatte, in folge von Winterurlaubern aus den Alpen, anfangs sehr viel mehr Infizierte als das doppelt so große Schweden. Norwegen ist konsequent gegen die Krankheit vorgegangen, Schweden eher lässig. Norwegen hat die Neuinfektionen (42) im Griff, Schweden mit 563 Neuinfektionen nicht. Norwegen hat heute 165 Todesfälle, Schweden 1540. Damit liegen die Zahlen in Schweden jetzt in der Größenordnung einer Grippeepidemie, nur dass bei Covid-19 das Ende noch lange nicht absehbar ist: Schweden hat heute 550 genesene Patienten und 12.295 Infizierte und 1540 Tote. (b.k.)

Streit um Corona – App

Mehrere Wissenschaftler haben der europäischen Initiative für eine Corona – App (PEPP-PT) den Rücken gekehrt, darunter der Schweizer Epidemologe Salathé und das deutsche Helmholtz Institut für Informationssicherheit (!). Sie werfen dem Projekt vor, eine offene Diskussion über die Frage des Datenmissbrauchs unterdrücken zu wollen. Die Kritiker sind gegen die zentrale Speicherung der Daten, die den Missbrauch ermöglichte. Sie wollen sich nun für eine App namens DP3T einsetzen, die den dezentralen Ansatz bei der Datenspeicherung verfolgen soll. (a.m.) (Quelle: FAZ, 19.04.2020)

Erfahrungen aus Südkorea:

Auch in Südkorea, das bisher im Kampf gegen Covid-19 gute Ergebnisse vorweisen kann, gibt es eine Politik zur Vermeidung sozialer Kontakte. Die Behörden nennen das Maßnahmen „zur erweiterten sozialen Distanz“ und werden sie bis zum 5. Mai beibehalten, weil es mit Blick auf den Schutz vor Corona das Sicherste sei, wie Ministerpräsident Kyun sagte. Allerdings wurden einige Lockerungen angekündigt (z. B. für Kirchen, private Paukschulen und Sportwettkämpfe ohne Zuschauer). Neben diesen Maßnahmen bestanden die wesentlichen Elemente des bisherigen Erfolgs in sehr frühen und sehr umfassenden Testungen. (a.m.)(Quelle: FAZ, 19.4.2020)

Intensivbetten:

In Deutschland gibt es derzeit 30.058 Intensivbetten, von denen 17.393 belegt sind, teilt Uwe Janssens mit, Präsident der DIVI (Vereinigung für Intensiv- und Notfallmedizin). Seit drei Tagen müssen alle deutschen Kliniken die Zahl der belegten und der freien Betten beim DIVI – Intensivregister melden. In Gebieten wie etwa Bayern ist die Auslastung natürlich höher als in Gebieten, in denen das Corona – Virus noch nicht so verbreitet ist. Das Register bietet nun die Möglichkeit, Kranke, die vor Ort keinen Platz mehr bekommen, schnell in andere Kliniken zu bringen. Die gegenwärtige Lage verschafft nach Janssens zwar eine „kleine Atempause“, aber: „Wir sind noch lange nicht über den Berg.“ (a.m.) (Quelle: FAZ, 19.04.2020)

So verbockt Brüssel die Coronakrise

Im Eilverfahren hat die EU-Kommission 37 Mrd. Euro aus dem Hut gezaubert, um in der Coronakrise zu helfen. Doch die “Coronavirus Response Investment Initiative Plus“ funktioniert nicht: Die ersten EU-Hilfen gegen die Coronakrise erreichen offenbar die Falschen. Ausgerechnet Ungarns autoritärer Regierungschef Viktor Orban darf sich über eine Finanzspritze von 5,6 Milliarden Euro freuen – dabei ist sein Land von der Krise kaum betroffen. Das schwer gebeutelte Italien erhält hingegen nur 2,3 Milliarden. Auch Spanien schneidet mit 4,1 Milliarden schlechter ab als Ungarn.

Die Coronahilfen sollten zentral von der EU verteilt und nicht einfach an die ungarische Regierung überwiesen werden, fordert Rasmus Andresen (grüner Europaabgeordneter im Haushaltsausschuss).

EU-Kommissionspräsidentin Ursula von der Leyen hält jedoch weiter ihre schützende Hand über Orban. Sie wolle erst einmal beobachten. (b.k.)(Quelle LostInEU)

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