Gericht: Amazon darf Arbeitsgeschwindigkeit lückenlos erfassen
Der US-Konzern darf mithilfe von Handscannern erfassen, wie schnell seine Angestellten die Pakete packen, entschied das Verwaltungsgericht Hannover. Die Verhandlung vor Gericht verschaffte neue Einblicke in die Arbeitsbedingungen bei Amazon. in einem außergewöhnlichen Rechtsstreit – ein Weltkonzern gegen eine Behörde mit 55 Mitarbeitern, eine Gerichtsverhandlung in einem Logistikzentrum – hat Amazon sich gegen die niedersächsische Datenschutzbehörde durchgesetzt. Es wird in dem Zentrum lückenlos die Arbeitsgeschwindigkeit überwacht. Es wird jede Tätigkeit je Stunde gemessen. Bei Personalentscheidungen und spontanen Beurteilungsgesprächen dienen die Daten als Grundlage. Die niedersächsiche Behörde will nach Prüfung des schriftlichen Urteils entscheiden, ob sie in Berufung geht. Behördenchefin Babara Thiel forderte die Bundesregierung auf, ein Gesetz zum Beschäftigtendatenschutz auf den Weg zu bringen. (Quelle CT Nr6 vom 25.2.)
Kommentar: hier werden Menschen wie Maschinen eingesetzt (b.k.)
Armut größer als angenommen
Der Paritätische Wohlfahrtsverband hat seinen Armutsbericht nach den neuen Daten des Bundesamtes seine eigenen Daten für 2021 korrigiert – demnach sind 300.000 Menschen mehr von Armut betroffen, als bisher angenommen. Die Organisation fordert mehrere Maßnahmen der Bundesregierung. Von Armut betroffen waren demnach nicht 13,8 Millionen Menschen, sondern 14,1 Millionen Menschen, teilte die Organisation mit. Die Kinderarmut beträgt demnach 21,3% und die von Alleinerziehenden 42,3%. (Quelle Tagesschau v. 10.3.)
Staatsfern? Anfrage ergibt: Bundesregierung zahlte Hunderttausende Euro an Journalisten von ARD und ZDF
In einer Kleinen Anfrage an die Bundesregierung wurde mit Verweis auf Sicherstellung der „Wahrung einer hinreichenden Staatsferne“ unter anderem abgefragt, ob in den letzten fünf Jahren Zahlungen von Bundesministerien an Journalisten des öffentlich-rechtlichen Rundfunks erfolgten. Die Antwort hat es in sich: Fast 1,5 Millionen Euro zahlten verschiedenste Bundesministerien und das Bundeskanzleramt von 2018 bis 2022 an insgesamt fast 200 Journalisten, die mehrheitlich für ARD und ZDF tätig waren. (Quelle Nachdenkseiten) Da die Bundesregierung für alle Aufgaben genug eigenes Personal hat, gibt es dafür nur einen Grund: die Berichterstattung direkt zu beeinflussen.
Zensur auf YouTube immer krasser
„Gestern haben wir Sie auf ein sehr interessantes Gespräch hingewiesen, das Diether Dehm mit Willy Brandts ältestem Sohn, Peter Brandt, und mit dem NachDenkSeiten-Herausgeber und politischem Wegbegleiter Willy Brandts, Albrecht Müller, geführt hat. Der Titel der Videoaufzeichnung lautet „Sprechen über Willy Brandt“. Nun haben wir von Diether Dehm erfahren, dass das Video von YouTube „demonetarisiert“ wurde. Das heißt nicht nur, dass von YouTube keine Werbespots vorangestellt werden, sondern auch, dass das Video bei YouTube schlechter sichtbar ist, also seltener eingeblendet und mit der Suche schwerer zu finden ist. Diese „Zensur light“ ist bei strittigen politischen Themen wie Corona oder Ukraine-Krieg leider nicht unüblich. Dass YouTube jedoch ein Gespräch über Willy Brandt, das als Dokument der Zeitgeschichte gelten kann, „zensiert“, ist schon ein starkes Stück und ein weiteres Alarmsignal in Bezug auf die Meinungsfreiheit.“ (Quelle Nachdenkseiten)
Wenn man dem Bericht glaubt, hat China die USA technologisch überholt.
Von der künstlichen Intelligenz bis zur Robotik übertrifft China die westlichen Demokratien bei der Forschungsleistung in 37 von 44 technologischen Bereichen, die als entscheidend für das Wirtschaftswachstum und die militärische Macht in den kommenden Jahrzehnten gelten, so das Australian Strategic Policy Institute (ASPI) in einem kürzlich veröffentlichten Bericht. (Quelle japantimes) Die Untersuchung wurde von dem australischen Institut für strategische Politik im Auftrag der USA erstellt.
Die Australier haben nicht nur nach „Volumen“ gezählt, also nach der Zahl der veröffentlichten wissenschaftlichen Arbeiten zu den angegebenen Themen (in sensiblen Bereichen kann lange nicht alles veröffentlicht werden). Obwohl auch eine solche rein quantitative Gegenüberstellung zugunsten Chinas ausfallen würde: chinesische Wissenschaftler und Erfinder publizierten zuletzt fünf Mal mehr Arbeiten, als die des nächsten Konkurrenten, der USA. Untersucht haben die Australier die Dynamik der relevanten Wissenschaftszweige für die letzten fünf Jahre, und nannten es „schockierend“, wie das explosive Wachstum der Forschung die amerikanischen Tendenzen übertrifft. Das Bestreben China von der westlichen Technologie auszuschließen, wie es bei der Chipproduktion geklappt hat, könnte in anderen Bereichen nach hinten losgehen.(b.k.)