Stromgewinnung über Flugdrachen
Je größer der Abstand zum Boden, desto kräftiger und stetiger weht der Wind. Diesen Vorteil machen sich nicht nur Windkraftanlagen mit einer Nabenhöhe von 100 Metern zunutze. Winddrachen nutzen schon Höhen von bis zu 400 Metern um Windenergie zu Nutzen. Die Projekte sind technisch sehr vielfältig. Da die Drachen nicht viel Material benötigen und günstig zu bauen sind, sind geringe Erzeugerpreise denkbar. Manche Projekte zielen erst einmal mit unterschiedlichen Leistungsangeboten auf die Versorgung entlegener Gebiete ab. (Quelle neue Energie November 2024) Etwa 20 Firmen arbeiten weltweit daran hieraus kommerzielle Projekte zu entwickeln. Kommentar: In dicht besiedelten Gebieten halte ich das sicherheitstechnisch und rechtlich für sehr schwierig. bk
Amazonas verdurstet
Mehr als 420.000 Kinder sind laut UNICEF von einer Rekorddürre im südamerikanischen Regenwaldgebiet betroffen. Derweil jagt ein Tropensturm den nächsten.
Das UN-Kinderhilfswerk UNICEF schlägt Alarm. Mehr als 420.000 Kinder in Brasilien, Kolumbien und Peru leiden unter einer schweren Dürre, die das Amazonasbecken bereits im zweiten Jahr in Folge heimsucht. Nie zuvor waren die Wasserstände im Amazonas und in seinen Nebenflüssen so niedrig wie derzeit. In Kolumbien sind die Pegel um 80 Prozent gesunken. Das hat dramatische Konsequenzen für die oft indigenen Menschen in der Region. Die Flüsse liefern ihnen Fisch, Bewässerungswasser für ihre kleinen Äcker, sie sind Trinkwasserquelle und unverzichtbare Transportwege. Allein in Brasilien hätten 1.700 Schulen und 760 Gesundheitsstationen schließen müssen oder seien zumindest für die meisten Kinder unerreichbar. Im brasilianischen Teil des Regenwaldes haben bei einer jüngsten Befragung durch UNICEF die Hälfte der Familien angegeben, dass ihre Kinder derzeit nicht zur Schule gehen können. (junge Welt 9.Nov.) bk
Panafrika-Zahlungssystem könnte US-Dollar überflüssig machen
Ein neues Zahlungssystem soll den Handel zwischen den Ländern vereinfachen.
Der US-Dollar könnte dadurch auf dem afrikanischen Kontinent an Bedeutung verlieren. Im Rahmen der Afrikanischen Freihandelszone (AfCFTA) könnte in Zukunft ein panafrikanisches Zahlungssystem etabliert werden, das ohne den US-Dollar auskommt.
Das neue Zahlungssystem könnte für grenzüberschreitende Transaktionen auf dem Kontinent genutzt werden, berichtet Bloomberg. Laut Tunde Macaulay, Leiter der Geschäfts- und Handelsbanken bei der Standard Bank Group, könnten dadurch jährlich bis zu fünf Milliarden US-Dollar an Abwicklungskosten für die Afrikaner eingespart werden. (Quelle Telepolis) bk.
Lindner rutscht aus
Ampel passé: SPD zieht Notbremse und überrumpelt FDP mit Ministerentlassung.
Eine Inszenierung war das am Mittwoch sicher – nur eben eine in Konkurrenz zu der, die der FDP-Chef vorbereitet hatte. Lindner hatte ersichtlich vor, mit seinem »Wirtschaftswende«-Papier im Rücken die nächste Bundestagswahl mit seiner Partei noch über die Jahreswende hinweg in der Rolle einer regierenden Opposition vorzubereiten. Mit neoliberalem Tugendwächtertum – und vielleicht mit echten Einschnitten im Sozialbereich – und einer Pose als harter Interessenvertreter für die klassische FDP-Klientel wollte er die Partei, unterstützt vom erwartbaren Beifall eines großen Teils der deutschen Medien, über fünf Prozent hieven. Die SPD-Führung hat das Manöver allerdings durchschaut und die FDP präventiv vor die Tür gesetzt: Die Sozialdemokraten haben begriffen, dass ein klassischer SPD-Bundestagswahlkampf, in dem in erster Linie links geblinkt wird, mit einem solchen Koalitionspartner nicht funktionieren wird. (Kommentar von Nico Popp junge Welt) bk.
Nach Angaben der UN sind etwa 70 Prozent der Todesopfer in Gaza Frauen und Kinder
Unter den Todesopfern im Gazastreifen sind fast 70 Prozent Frauen und Kinder. Das geht aus einem Bericht des UN-Hochkommissariats für Menschenrechte (OHCHR) hervor, der in Genf veröffentlicht wurde.
„Das OHCHR gleicht die persönlichen Daten derjenigen ab, die im Gazastreifen infolge von Angriffen, Beschuss und anderen Kampfhandlungen getötet wurden. Bis heute waren etwa 70 Prozent der Todesopfer Kinder und Frauen, was auf eine systematische Verletzung grundlegender Prinzipien des humanitären Völkerrechts, einschließlich der Unterscheidung und der Verhältnismäßigkeit, hinweist“, erklärte das UN-Hochkommissariat. Die Fortsetzung dieser Angriffe „zeugt von einer klaren Gleichgültigkeit gegenüber dem Tod von Zivilisten“, heißt es in dem Bericht. (Quelle junge Welt 9.Nov.) bk
Moldau: Selten wurde so offen bei den Wahlen manipuliert
„Die Wahl war alles Mögliche, nur fair war sie nicht. Moldau hat rund 2,5 Millionen Einwohner. Die Diaspora Moldaus (die Zerstreung der Bevölkerung) ist groß, und sie ist wie das Land selbst gespalten. Laut offiziellen Angaben lebten im Jahr 2023 rund 232.000 Moldauer in der EU. Maria Sacharowa, Sprecherin des russischen Außenministeriums, gab unmittelbar nach der Wahl an, in Russland würden etwa 500.000 Menschen mit Moldauer Pass leben. Diese Zahlen sind angesichts der Bevölkerungszahl relevant.
Zur Wahl öffneten laut offiziellen Angaben etwas mehr als 2.200 Wahllokale im In- und Ausland: 1.988 in Moldau, über 200 im Ausland, die meisten in der EU, ganze zwei in Russland.
Russische Medien zeigten Bilder von langen Schlangen. Wähler berichteten, im Wahllokal selbst gebe es nur zwei Wahlkabinen, weshalb immer nur zwei Personen gleichzeitig eingelassen wurden. Obendrein standen in Russland nicht ausreichend Wahlzettel zur Verfügung – es herrschten Berliner Verhältnisse…
Es stimmt auch für die Einwohner von Moldau nicht, denn Alexander Stoianoglo, der Herausforderer Sandus, hatte nach Auszählung aller Stimmzettel im Inland die Mehrheit. Sandu verdankt ihren Wahlsieg einerseits der Diaspora in der EU und andererseits der Benachteiligung der in Russland lebenden Wähler. Das Ergebnis ist Fake.“ (Quelle Nachdenkseiten) Für die Wahlen in Russland ist Moldau zuständig, nicht Russland. bk
Auch der Spiegel bedient sich in Sachen Nato-Hauptquartier Methoden aus „1984“
Wie die ARD-Tagesschau hat auch das ehemalige Nachrichtenmagazin Der Spiegel seine Berichterstattung zur Einweihung eines Nato-Hauptquartiers in Rostock nachträglich und ohne Kennzeichnung an die geänderte Sprachregelung der Regierung angepasst. Dabei führte das Magazin eine Neuerung ein, die die Entdeckung der Lesertäuschung massiv erschwert.
Am 22.10.2024 mit Zeitstempel 16:34 Uhr erschien auf Spiegel Online unter der Überschrift „Neues Nato-Hauptquartier in Rostock – Moskau bestellt deutschen Botschafter ein“ ein Artikel, in dem im ersten Absatz Folgendes ausgeführt wird:
„Aus Protest gegen die Einweihung des maritimen Nato-Hauptquartiers in Rostock hat die russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt.“
Der Artikel wurde nachträglich an mehreren Stellen verändert. In der neuen Version wurde im Titel aus dem „Nato-Hauptquartier“ ein „Ostsee-Hauptquartier“. Im ersten Absatz heißt es nun:
„Aus Protest gegen die Einweihung des neuen Hauptquartiers der deutschen Marine in Rostock hat die russische Regierung den deutschen Botschafter in Moskau, Alexander Graf Lambsdorff, einbestellt.“
Die nachträglichen Änderungen wurden entgegen journalistischen Standards nicht kenntlich gemacht. Der Zeitstempel weist unverändert den 22.10.2024 16:34 Uhr aus und ist damit klar falsch. Auch die Berichterstattung wurde durch die Änderung falsch. Denn ausweislich der offiziellen Mitteilung der russischen Botschaft zur Einbestellung des deutschen Botschafters wurde dieser nicht aus Protest gegen ein deutsches, sondern gegen ein Nato-Hauptquartier einbestellt. (Quelle Norbert Häring) Ein Nato-Hauptquartier ist dort nach dem zwei-plus-Vier-Vertrag nicht erlaubt. bk.
Weiter schlechte Wirtschaftsdaten
Das Statistische Bundesamt meldete am Donnerstag ein Minus von 2,5 Prozent im Vergleich zum Vormonat. Verglichen mit dem September 2023 betrug der Rückgang sogar 4,6 Prozent. Wesentliche Ursache ist der neuerliche Produktionsrückgang in der Autoindustrie. Hier sanken die Herstellungszahlen um 7,8 Prozent, wie aus Präzisierungen des Bundeswirtschaftsministeriums hervorgeht. Auch die für den »Wirtschaftsstandort Deutschland« ebenso bedeutende Chemieindustrie stellte im September 4,3 Prozent weniger her (jW 8.11.) bk.