Klimaschutz: Offener Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz

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Die BI Baumschutz Braunschweig hat einen offenen Brief an Bundesfinanzminister Olaf Scholz geschrieben. Anlass ist ein Besuch der BI Baumschutz bei der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg (EIB). Lesen Sie hier den Bericht vom Besuch bei der EIB.

Mit dem Offenen Brief bitten wir den Minister, sich am kommenden Freitag bei der EIB dafür einzusetzen, dass diese zukünftig keine klimaschädlichen Projekte mehr mit den fossilen Brennstoffen Erdöl, Kohle und Erdgas finanziert. Hintergrundinformationen dazu finden Sie hier

Demonstration vor dem EIB in Luxemburg

Offener Brief

Sehr geehrter Herr Bundesminister Scholz,

am Freitag, den 14.06.2019 beraten Sie über das zukünftige Investitionskonzept der Europäischen Investitionsbank in Luxemburg (EIB) mit den übrigen 27 Finanzminister/innen der EU.

Wir, die Bürgerinitiative Baumschutz Braunschweig, bitten Sie eindringlich, sich dort für eine „fossilfreie“ EIB einzusetzen.
Die EIB soll ab sofort weltweit jegliche Finanzierung von Projekten zur Nutzung fossiler Brennstoffe unterlassen (Erdöl, Kohle, Erdgas).
Auch nachwachsende Rohstoffe wie Holz, Palmöl, Mais etc. sind keine Alternative.
Genausowenig sollen Verkehrsprojekte für fossil angetriebene Schiffe, Flugzeuge oder Kraftfahrzeuge finanziert werden.

Die Finanzmittel werden dringend für zukunftsfähige erneuerbare Energien benötigt. Hierbei müssen globale soziale Kriterien berücksichtigt werden („Klimagerechtigkeit“).

Wir sind überzeugt:
Nur noch durch äußerst konsequentes Handeln können wir unser eigenes Aussterben durch die beginnende und bald nicht mehr umkehrbare Klimakatastrophe verhindern!

Die EIB ist weltweit der größte multilaterale Kreditgeber und hat erheblichen Einfluss darauf, ob die Pariser Klimaziele erreicht werden können. Sie gibt sich zwar ein umweltfreundliches Image, unterstützt jedoch gleichzeitig extrem klimaschädliche Großprojekte. Zwischen 2013 und 2017 vergab sie fast 12 Mrd. € an Projekte zur Förderung fossiler Brennstoffe. Ein Beispiel dafür ist die gefährliche umwelt- und klimaschädliche Pipeline TAP zwischen Aserbaidschan und Italien.

Als Finanzminister sind sie durch das Grundgesetz und Ihren Amtseid verpflichtet, Schaden von uns Bürger/innen abzuwenden.
„Aussterben durch Klimakatastrophe“ halten wir für so schädlich, dass Sie Grund genug dafür haben, die EIB zu einer ausschließlich klimafreundlich agierenden Bank zu machen!

Als lokale Umweltinitiative beobachten wir die Auswirkungen der Klimakatastrophe nicht nur global, sondern auch im Kleinen ganz unmittelbar in unserer Stadt. Mit Sorge nehmen wir wahr, dass Stadtbäume durch Trockenheit und Hitze absterben, durch extreme Stürme zu Hunderten umstürzen und dass die Sommer in der Stadt immer heißer und unerträglicher werden.

Wir bitten Sie, entsprechend Ihrer Verantwortung für Leben und Gesundheit der Bevölkerung zu handeln und sich dafür einzusetzen, dass auch unsere Kinder und Nachfahren noch eine Lebensgrundlage auf unserem Planeten vorfinden. Einen zweiten haben wir nicht!

Mit freundlichen Grüßen
Sabine Sambou und
Edmund Schultz

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