Von Jens Berger (Nachdenkseiten)
Als russische Truppen in die Ukraine einmarschierten, sprachen deutsche Medien und die deutsche Regierung sofort von einem völkerrechtswidrigen Angriffskrieg. Man müsse sich mit dem Überfallenen solidarisieren, der Aggressor dürfe für den Völkerrechtsbruch nicht belohnt werden. So weit, so gut. Seit Freitag bombardiert Israel den Iran – ein glasklarer Verstoß gegen das Gewaltverbot der UN-Charta, ein Völkerrechtsbruch, ein Angriffskrieg, der jedoch weder von den deutschen Medien noch von der deutschen Regierung so benannt wird. Nun fordern sie, Deutschland müsse sich nicht mit dem Überfallenen, sondern mit dem Aggressor solidarisieren. Das sind doppelte Standards in ihrer skurrilsten Form. Wer den russischen Völkerrechtsbruch anprangert, darf zum israelischen Völkerrechtsbruch nicht schweigen.
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Jens Berger trifft den Kern der Heuchelei vortrefflich. Dem seien noch die diplomatischen Worte des Bundeskanzlers hinzugefügt: »Das ist die Drecksarbeit, die Israel macht für uns alle«, so der Bundeskanzler. Damit sehen wir auch klar, was unsere Führung angeht!
Jon Steward von der amerikanischen Daily Show zeigt Videos mit Netanjahu vor der UNO: (2012) mit der Karikatur einer Bombenskizze, demnach erreicht Teheran bombenfaehige Uran-Anreicherung im naechsten Fruehjahr; „Wochen entfernt“ davon war Teheran dann in 2015, wieder vor der UNO; 2018 zeigte Netanjahou wieder technische Zeichnungen eines „geheimen iranischen
Bombenprogramms“.
Jetzt ist 2025 und Schluss mit der Geduld.
Wer das alles historisch einordnen moechte, lese zB
„Which Path to Persia? options for a New american strategy toward Iran“
ein paper der Brookings Institution von 2009.
Das diskutiert Optionen: diplomatic oder Military, Regime Change oder Containment, ‚Invasion‘, Airstrikes oder ein launiges ‚Leave it to Bibi‘.
https://www.brookings.edu/wp-content/uploads/2016/06/06_iran_strategy.pdf
Wie es mal ein Amerikaner formuliert hatte:
„Erinnert an Star Wars – aber wir sind nicht die Rebellion.“