Götterdämmerung für Merkel und Kramp-Karrenbauer

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LillyH. / pixelio.de

Die Wahl eines Ministerpräsidenten der FDP in Thüringen ist für die Liberalen und Christdemokraten, oberflächlich betrachtet, ein Desaster. Sie offenbart eklatante Führungsschwächen, weil augenscheinlich alle in diesen Parteien den Eindruck haben, tun und lassen zu können, was politisch für opportun gehalten wird. Thüringen gibt den bundespolitischen CDU-Takt vor. Der Imageschaden lässt sich so schnell nicht beheben. So weit, so die Oberfläche.

Nun kann man trefflich streiten über die Begriffe Bürgerlichkeit und die Hufeisen-Theorie. Diese Theorie unterstellt, dass sowohl auf der linken als auch auf der rechten politischen Seite Extremisten zu verhindern sind. Die bürgerliche Mitte wird geradezu beschworen. Wenn man gemeinhin Bürgerlichkeit mit den Begriffen Anstand, Besonnenheit, Einhaltung der Regeln besetzt, ist dieser Begriff nun belegt mit Machtgier, Lüge, Kungelei und peinliche Ausreden. Aber das ist nicht der Kern des soeben erlebten fundamentalen Bruchs von Vertrauen; es ist vielmehr das Ende der soeben erst begonnenen Ära Kramp-Karrenbauer und der offene Beginn der Demontage der Bundeskanzlerin Angela Merkel. Thüringen war DER erfolgreiche Frontalangriff auf diese beiden führenden CDU-Frauen. Und im Hintergrund steht Friedrich Merz. Verdeckt wird er mitschieben, um die angegriffene sog. Bürgerliche Mitte nach rechtsaußen zu befördern und um die AfD koalitionsfähig werden zu lassen. Es sollen wieder Mehrheiten für die CDU möglich werden, ausgehend von den östlichen Bundesländern. Das geht nur mit der AfD. „Die Union und der rechte Rand

Dafür wird die Hufeisen-Theorie gebraucht. Nicht ohne Grund betonte Friedrich Merz die Ähnlichkeit von Linke und AfD ständig bei Markus Lanz am 5.2. in der Talkshow. Werden nämlich die Linke und die AfD in der Öffentlichkeit ständig gleichgesetzt als radikal und unwählbar, was inhaltlich falsch aber strategisch geschickt ist, dann darf die AfD auch von Koalitionen und von Regierungsämtern nicht mehr ausgeschlossen werden. So das Kalkül.

Thüringen war also der Dammbruch gegen Rechtsextreme und Faschisten, das Ende von „nie wieder“ und von Merkel und AKK sowie der Beginn einer rechtsnationalen, faschistoiden Ära mit CDU und AfD.

Lesen Sie dazu auch: „Die CDU steht vor einem grausamen Machtkampf.“

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