Eigentlich sollte es ja um die Privatisierung von Frischwasser gehen, bei dem Panorama-Beitrag „“Riskant: Verkauf der kommunalen Wasserversorgung“, der gestern Abend in NDR 3 lief. Der Inhalt des Films, der sich u. a. mit der braunschweiger Privatisierung beschäftigte, war jedoch von der Abwasserprivatisierung geprägt. Die Frischwasserprivatisierung stand in Braunschweig nie zur Diskussion. Die Redaktion von Panorama nahm das anscheinend nicht so genau. Schließlich ging es um die Privatisierung von Gütern und Werten, die der Daseinsvorsorge dienen, und damit um politisch brisante Grundeinstellungen und Entscheidungen.Trotzdem bleibt bei der Vermischung der Themen Frischwasser und Abwasser ein unbefriedigendes Gefühl auf der Grundlage von Unprofessionalität zurück.
Die Problemfelder über die Privatisierung des braunschweiger Abwassers hat Peter Rosenbaum in dem Beitrag gut zur Geltung gebracht. Die endgültige Entscheidung steht ja auch noch aus. Bürger hatten geklagt. Das Verfahren liegt beim Oberverwaltungsgericht in Lüneburg. Der Verwaltungsleiter Dr. Hoffmann gab mal wieder ein äußerst schwaches Bild ab. Er sagte nichts, sodass die Redaktion auf Bilder von dem Film „Water Makes Money“ zurückgriff.
Die erneute Diskussion um die Frischwasserprivatisierung in Europa ist auf eine Änderung der Kommissionsrichtlinie zurückzuführen, die angeblich eine erleichterte Privatisierung ermöglichen soll. Dagegen gab es eine europaweite Unterschriftenaktion, die rasch über eine Million Unterschriften zusammentrug. Verantwortlich für die RiLi ist der EU-Binnenmarktkommissar Michel Barnier. Dieser gab der TAZ ein Interview über Wasserversorgung, Banker-Boni, Finanzmärkte usw.