Film ab, Kamera läuft: Wenn Wände reden könnten…

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Prof. Tatjana Schneider und ihr Team Ayat Tarik, Jan-Holger Hennies und Licia Soldavini bei der Eröffnung der Filmpremiere Foto: Heiderose Wanzelius

Raus aus der UNI und rein ins Stadtquartier. Mit allen Sinnen wahrnehmen, wie die Menschen vorort AM SCHWARZEN BERG mit der gebauten Umwelt im Stil der 60er klar kommen. Alltagsgeschichten filmisch unter verschiedenen Blickwinkeln einfangen, die Anwohner:innen zu Wort kommen lassen und ihnen so nebenbei eine Plattform auftun, sich in Stadtplanung einzumischen.

Publikaum bei der Filmprämiere Foto Heiderose Wanzelius

Ein phantastischer Ansatz, Student:innen des INSTITUTES FÜR GESCHICHTE UND THEORIE DER ARCHITEKTUR zu begeistern. Klaro, dass dies mit Professorin Dr. Tatjana Schneider und ihrem unglaublich experimentierfreudigen Team: Ayat Tarik, Jan-Holger Hennies und Licia Soldavini passiert ist.

Immer wieder montags tauchten die Student:innen hoch motiviert während des zurückliegenden Sommersemesters im Quartier: PLUS auf, rückten die Tische und Stühle nach draußen in die Sonne und bekamen den nötigen Input zur Bau- und Sozialstruktur des Stadtviertels. Nach einem zusätzlichen Exkurs in die Technik des Kurzfilms legten sie in kleinen Teams los … und plötzlich wurde dem sonst an diesem Wo-chentag eher toten, von Leerständen durchzogenen Carré, temporär Leben eingehaucht.

Es ist den Studierenden nicht schwer gefallen, Kontakte zu den zufällig vorbei flanierenden Anwohner: innen zu knüpfen und deren Eindrücke, Wünsche und Sehnsüchte an ihr Stadtviertel aus ihnen herauszulocken. Interessant waren für die Student:innen auch die Interviews mit den noch verbliebenen Geschäftsinhaber:innen, von denen einige über einen Migrationshintergrund verfügen und teilweise noch Schwierigkeiten hatten, sich in der deutschen Sprache auszudrücken. Kein Problem, da erwies es sich als vorteilhaft, das Gespräch komplett in deren Muttersprache zu führen und die Filmsequenz später mit deutschen Untertiteln zu versehen.

Der Höhepunkt des ganz anders verlaufenden Seminars gipfelte in einer Premierenfeier, die am Donnerstag, den 28. Juli bei strahlendem Sonnenschein am Ende des Semesters im SCHWARZEN BERG stattgefunden hat. Ausgestattet mit frisch zubereitetem Popcorn und einem Kaltgetränk begaben sich, nach einführenden Worten von Tatjana Schneider und ihrem Team, die Besucher:innen und Akteur:innen gespannt in einen Raum und dann hieß es:

Film ab, Kamera läuft! Wenn Wände reden könnten …

Witzig, informativ, an einigen Stellen durchaus kritisch wurden die Qualitäten und Defizite der Siedlung AM SCHWARZEN BERG dokumentiert. Eines zog sich jedoch wie ein roter Faden durch alle 5 Kurzfilme: Die Menschen lieben ihr Quartier, das trotz aller Probleme, den Charme eines Dorfes inmitten einer Großstadt besitzt.

Chapeau! Euch ist es gelungen, einen Mosaikstein zu entwickeln, der sicherlich in der Zukunft eine größere Bedeutung erhält und Ausgangspunkt für städtebauliche, gemeinwohlorientierte Veränderungen werden kann.

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