Essen retten: Soli-Aktion von extinction rebellion in Braunschweig

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Von extinction rebellion Braunschweig

Dieses Wochenende wurden erneut von Supermärkten entsorgte Nahrungsmittel und Blumen gerettet und am Samstag (5.3.22) in der Braunschweiger Innenstadt verschenkt.

Eine der Teilnehmer:innen, Marie C., zur Aktion: „Der Krieg in der Ukraine macht uns noch stärker darauf aufmerksam, wie schnell vermeintliche Stabilität vorbei und wie groß plötzlich die Not sein kann. Dass die Politik angesichts solcher Perspektiven nichts gegen die Verschwendung von Lebensmitteln in Deutschland unternimmt, finde ich schrecklich. Ich werde daher aktiv bleiben, bis die Politik aktiv wird.”

Es bestehen berechtigte Sorgen, dass der Konflikt in der Ukraine vor Ort zu Schwierigkeiten in der Lebensmittelversorgung führt. Der Beitrag der Urkraine 2021 zur Versorgung der Welt war äquivalent zur Ernährung von 400 Mio Menschen. Und was machen wir in Deutschland? Ohne Not werfen wir im Schnitt jede Sekunde 571 kg Lebensmittel weg. Dabei wäre besonders der davon in Supermärkten anfallende Anteil durch ein Essen-Retten-Gesetz verhinderbar! Wiederholt hatten daher in den vergangenen Wochen Bürger:innen in ganz Deutschland Essen aus Supermarktcontainern gerettet und verschenkt – in Braunschweig zuletzt am 24.2.22 und gestern – und sich zum Teil dafür sogar selbst bei der Polizei angezeigt.

„Ein Mann hatte Tränen in den Augen, als er hörte, das wir gerettetes Essen verteilen. Er hat Krieg erlebt und kennt Hunger. So viele Menschen finden diese Verschwendung unerträglich. Warum macht Deutschland nicht wenigstens ein Gesetz, um die Verschwendung in großen Supermärkten zu reduzieren?“, sagt Silke Arning, Mitglied im Stadtrad Braunschweig (BIBS-Fraktion).

Eine Aktivistin betont: „Es geht bei den verschwendeten Lebensmitteln um mehr, als um 18 Mio Tonnen Müll pro Jahr. Es geht um Wertschätzung für die Landwirt:innen, die die Nahrung produzieren. Es geht um die Pestizide, welche unnötig ausgebracht werden und die ökologische Krise verstärken. Es geht um die Treibhausgase, die aufgrund dieser sinnlosen Überproduktion ausgestoßen werden. Und es geht um die Tiere, die für die Mülltonne sterben.“

Mehr Informationen zum Essen-retten-Gesetz inkl. Gesetzentwurf.

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