Einzelne Menschen blockieren Straßen in ganz Deutschland – auch in Braunschweig

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Braunschweig, 27.03.2021. Am Samstagmittag setzen sich zahlreiche Aktivist/-innen von Extinction Rebellion jeweils ganz alleine auf die Straße, um ihre Angst vor der Klimakrise und dem kommenden Ende der natürlichen Lebensgrundlagen auszudrücken – auch in Braunschweig.

Die Teilnehmenden trugen Schilder, auf denen sie sich zu ihren Ängsten bekannten. Dort stand z.B. „Ich habe Angst um die Zukunft meiner Kinder wegen der Klimakrise“ oder „Ich habe Angst, dass wir alles Schöne verlieren werden wegen der Klimakrise“.

Die Protestaktion unter dem Namen „Rebellion of One“, Rebellion der Einzelnen, fand zeitgleich deutschlandweit und in weiteren europäischen Ländern statt – u. a. in Hamburg, Berlin, Nürnberg, Dortmund, Kassel und Basel.

„Die 2020er gelten als das letzte Jahrzehnt, um die bevorstehende Klimakatastrophe abzuwenden. Unbegreiflich, dass immer noch so viele Politiker/-innen auf der Bremse stehen!“, so Noah Boroske von Extinction Rebellion Braunschweig.

Aktivistin Silke Arning ergänzt: „Wissentlich verspielt unsere Politik die Zukunft für unserer Kinder. Was sollen wir ihnen sagen, wenn sie uns fragen werden, warum wir damals nichts dagegen getan haben?“

Kommentar von Klimaschützer Edmund Schultz: „Viele Leute wissen nicht, wohin mit ihrer Trauer und ihrer Wut über die ständigen neuen Klimazerstörungen und falschen Versprechungen. Gerade jetzt sollen zum Beispiel wieder hunderte Bäume im Querumer Wald geopfert werden, damit der Autoverkehr in der Tiefen Straße schneller und damit gefährlicher wird. Ich empfinde es als nur noch ignorant und unsensibel, wie die Verwaltung und einige Parteien mit unserem Leben umgehen!“

Extinction Rebellion (Rebellion gegen das Aussterben) setzt sich mit friedlichem zivilen Ungehorsam für einen repräsentativen Bürger/-innenrat ein, der Maßnahmen gegen den drohenden ökologischen und zivilisatorischen Kollaps beschließen soll. Die Bewegung fordert die Politik auf, den Klimanotfall anzuerkennen und Klimaneutralität bis 2025 zu erreichen. Sie wurde 2018 in Großbritannien gegründet und ist mittlerweile in über 70 Ländern auf sechs Kontinenten vertreten. In Deutschland gibt es circa 130 aktive Ortsgruppen.

3 Kommentare

  1. ich bin ja letzte Woche mal durch den Oderwald im LK Wolfenbüttel gefahren…. oder sollte ich besser sagen Oder-Ex-Wald? In anbetracht der vielen Bäume, die dort gefällt wurden, frage ich mich schon ob da noch ein Umdenken stattfindet. Nebenbei noch Havesterspuren und die zunehmende Verbreiterung der Waldwege wegen den größeren Fahrzeugen.
    Gut, zumindest zum Teil waren es auch Flächen mit vielen Nadelhölzern, die gerodet wurden. Als ich im letzten Jahr da war, waren die meine ich noch in Ordnung. Andersereits sehe ich auch vermehrt Flächen mit plötzlich abgestorbenen Fichten im ganzen Umland.

    Im Elm war ich neulich auch, offensichtlich Wald der „Stiftung“ Braunschweiger Kulturbesitz, viele alte Buchen gefällt und jüngere Bäume geschädigt. Reichlich „Ernte“ gemacht, und immer so besonders „nachhaltig“ mit dem Harvester. Da wären die Vorgänger unserer heutigen Förster sicherlich besonders entzückt, wie schnell man Bäume umlegen kann.

    Aber warum so weit in die Ferne schweifen, das Mascheroder Holz ist doch so nah und sollte doch längst „Naturschutzgebiet“ sein. Da hat man auch noch alte Eichen rausgeholt, hier und danoch schnell Kahlschlag betrieben, bevor das böse Naturschutzgesetz die reichhaltige Ernte vermiest.
    Und selbst der Status als NSG verhindert nicht, das Bäume im Wald gefällt werden, gesehen in den Herzogsbergen bei Sickte und in der Buchhorst beim Wohnsitz des Münz- und Briefmarkenhändlers um die Ecke.

    Manchmal denke ich schon, es wäre besser, wenn sich die Menschheit so schnell wie möglich von diesem Planeten selbst entfernt. Dann hat die Natur wieder Zeit sich zu erholen und zu regenerieren.

    Beleuchtete, vier meter breit asphaltierte Radschnellwege durch Biotope, Waldgebiete, Naherholungsgebiete, wie sie von den hiesigen Fahrradverbänden gefordert werden, sind auch nicht gerade umweltfreundlich. Besonders dann nicht, wenn bereits asphaltierte Wege an Straßen und andere Feldwege bestehen. Es gibt z.B. nach Wolfenbüttel schon vier Asphaltwege und drei Feld- und Waldwege, die man nutzen kann, ggf. nur geringfügig ertüchtigen müsste.
    Aber die Radfahrclubs hier haben jegliches Augenmaß mittlerweile auch verloren und fordern Dinge, die garnicht nötig sind.

  2. Auch Moore! Sie speichern sogar noch mehr CO2 als Wälder und wenn sie zerstört sind, geben sie riesige Mengen CO2 in die Atmossphäre frei.
    Wie haben weniger als 3% unserer ursprünglichen Moore in Deutschland.
    Trotzdem kann man immer noch torfhaltige Erde kaufen und fast jede Gärtnerei arbeitet damit, obwohl es gute Alternativen gibt.

    Und es wird kaum Geld in rRenaturierung und Wiedervernässung von Mooren gesteckt, obwohl das einen wichtigen Beitrag sowohl zum Klimaschutz wie auch zum Artenschutz leisten könnte.
    Aber da es zeitintensiv ist und man damit nicht viel Geld machen kann-wie bspw. mit E-Mobilität-wird nichts getan.
    Auch eine höhere Besteuerung von Fleisch und eine niedrigere von pflanzlichen Alternativen könnte einen Umschwung im Konsumverhalten bringen, denn der Verzehr von tierischen Lebensmitteln hat einen enormen Impact auf das Klima. Wir leben in einem Land, in dem man ständig alle nur erdenklichen Lebensmittel kaufen kann, auf die man Lust hat, eine unendliche Auswahl.
    Warum essen wir trotzdem Sachen, die mit grausamer Tierquälerei hergestellt werden und so schlecht für unsere Umwelt sind?

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